MorphoSys Aktie nach dem Kurs-Desaster: Das raten die Experten
Der Schock von den schlechter als erwartet ausgefallenen klinischen Daten von MorphoSys zum Medikamentenkandidaten Pelabresib wirkt nach. Zwischen dem 8. November und dem gestrigen Dienstag ist der TecDAX-Wert von 32,39 Euro auf 14,52 Euro abgestürzt, vor allem gestern ging es nach den Pelabresib-News prozentual kräftig in den Keller. Aktuell werden die Aktien von MorphoSys bei 15,955 Euro gehandelt.
In einer aktuellen „Bewertungsrunde“ haben mehrere Finanzinstitute ihre Einschätzungen zu der Biotech-Aktie aktualisiert, wobei unterschiedliche Perspektiven zutage gefördert werden.
Goldman Sachs senkte das Kursziel für MorphoSys deutlich von 33,50 Euro auf 17,50 Euro, behielt jedoch die Einstufung Neutral bei. Nach einer Telefonkonferenz zu den Pelabresib-Studiendaten wurden die Umsatzschätzungen für das Krebsmittel von den Experten reduziert. Besondere Vorsicht herrscht bezüglich der Zulassungschancen für Pelabresib, dies gilt insbesondere für die Hochrisikogruppe der Myelofibrose-Patienten.
Im Gegensatz zu Goldman Sachs haben die Aktienanalysten der UBS ihre positive Einschätzung für MorphoSys mit einem unveränderten Kursziel von 47 Euro und einer Kaufempfehlung bestätigt. Die Analysten warten auf detailliertere Ergebnisse zum Krebsmittel. Diese wird MorphoSys auf der Jahrestagung der US-Hämatologen Mitte Dezember vorstellen. Besonders im Fokus stehen Fragen zur Wirksamkeit bei der Hochrisikogruppe der Myelofibrose-Patienten.
Die Deutsche Bank blieb ebenfalls bei ihrer bisherigen Bewertung und hält am Kursziel von MorphoSys auf 25 Euro mit einer Hold-Einstufung fest. Die jüngsten Ergebnisse des Krebsmittels seien kein klarer Sieg, so die Aktienanalysten. Hervorgehoben werden in der Studie sowohl regulatorische als auch kommerzielle Unsicherheiten, die das Marktpotenzial des Medikaments beeinflussen könnten.