Nokia kann vom Boykott nicht profitieren
Als enttäuschend werten die Analysten der DZ Bank die Zahlen von Nokia zum zweiten Quartal. Bei den Finnen sinkt der Umsatz um 3 Prozent auf 5,71 Milliarden Euro. Vor allem das Geschäft in den USA schwächelt, dort gab es einen Umsatzrückgang um mehr als 40 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Beim operativen Gewinn gibt es einen Minus von 16 Prozent auf 470 Millionen Euro.
Die Situation verschärft sich noch, da viele Kunden derzeit ihre gut gefüllten Lagerbestände abbauen. So lange werden sie kaum neue Bestellungen bei Nokia platzieren. Derzeit erhält Nokia daher vor allem Aufträge aus Regionen, die eher margenschwach sind, z.B. aus Indien.
Für 2023 rechnet Nokia (WKN: 870737, ISIN: FI0009000681, Chart, News) mit einem Umsatz zwischen 23,2 Milliarden Euro und 24,6 Milliarden Euro. Bisher ging man von 24,6 Milliarden Euro bis 26,2 Milliarden Euro aus. Die operative Marge erwartet Nokia bei 11,5 Prozent bis 13,0 Prozent (alt: 11,5 Prozent bis 14,0 Prozent).
Zwar boykottieren viele Länder inzwischen die Produkte von Huawei und ZTE aus China. Nokia kann davon aber offensichtlich nicht wirklich profitieren.
Mit den aktuellen Zeilen stellen die Analysten der DZ Bank ihre Coverage der Nokia-Aktie ein. Zuletzt haben sie für den Titel eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen. Das Kursziel lag bei 3,45 Euro.
Die Aktien von Nokia geben heute 0,5 Prozent auf 3,473 Euro nach.