Powells Reden sind durch - Börse am Morgen u.a. mit Continental, Logitech, Adidas, Symrise - Nord LB

NNach Zahlen von ADP zur Beschäftigungsänderung in den USA wurden im Februar 242.000 neue Stellen geschaffen und damit mehr als doppelt so viele wie im Januar (revidiert 119.000). Die Markterwartung lag bei rund 200.000. Der Lohnanstieg gegenüber dem Vorjahresmonat lag bei 7,2%.
Die weltweite Passagiernachfrage im Luftverkehr ist im Januar 2023 um 67% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Sie lag nach Angaben der IATA damit allerdings noch 16% unter dem Niveau von vor der Pandemie (Januar 2019). Dank der Aufhebung von Beschränkungen in China nahm insbesondere der Verkehr in Asien sehr kräftig zu.
Ausblick
Die beiden Reden Jerome Powells vor dem Kongress an den vergangenen zwei Tagen sind durch und der heutige Tag hält nur wenig Spannendes für die Finanzmärkte bereit. Insofern reicht wohl ein Blick auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die einen höchst aktuellen Hinweis zu der Beschäftigungssituation in den USA liefern. Umfangreicher wird dieser Eindruck dann aber mit dem morgen anstehenden Arbeitsmarktbericht aus den USA. Hierbei ist damit zu rechnen, dass der im Januar veröffentlichte fulminante Beschäftigungsaufbau im Februar nicht wiederholt werden konnte. Mit den zu erwartenden etwa 200.000 neugeschaffenen Stellen (daran hat zunächst auch der ADP Stellenaufbau nichts geändert) und einer unveränderten Arbeitslosenquote auf (oder nahe) einem 54-Jahrestief bei 3,4% sowie einem Stundenlohnanstieg um erneut hohe 0,3% M/M bliebe ein Signal der Schwäche, der die Fed zur Beendigung ihrer Zinsanhebungsorgie bewegen könnte, aber dann ebenfalls – weiterhin – aus.
Renten- und Aktienmärkte
US-Anleihen blieben im kurzlaufenden Bereich leicht unter Druck, während Zehnjährige nahezu unverändert notierten. In Europa stiegen die Anleihekurse dagegen, nachdem USNotenbankchef Powell am Mittwoch seine Vortagesaussage zu einem steileren Zinspfad dahingehend entschärft hatte, dass es noch keine Entscheidung für den Zinserhöhungschritt in der MärzSitzung gäbe.
Nach den erneuten Powell Äußerungen entwickelten sich die Aktienbörsen in Europa und den USA uneinheitlich. DAX +0,46%; MDAX -0,16%; TecDAX +0,13% Dow Jones -0,18%, S&P 500 +0,14%, Nasdaq Comp. +0,40%
Unternehmen
Continental vermeldete für das GJ 2022 einen Umsatzanstieg um 17% auf EUR 39,4 Mrd. und ein Plus beim um erhebliche negative Sondereffekte bereinigten EBIT von 5% auf EUR 1,95 Mrd. Das Konzernergebnis brach dagegen um 95% ein und blieb mit EUR 67 Mio. noch knapp positiv. Mit seinem Ausblick für 2023 setzte der Konzern positive Akzente: Der Umsatz soll auf EUR 42 Mrd. bis EUR 45 Mrd. zulegen, die bereinigte EBIT-Marge von 5% auf 5,5% bis 6,5% steigen.
Der schweizerisch-amerikanische Computerzubehör-Hersteller Logitech erwartet nach einem Umsatzrückgang im laufenden GJ 2022/23 (währungsbereinigt -13% bis -15%) auch für das 1. Halbjahr des im April beginnenden GJ 2023/24 mit sinkenden Erlösen (-18% bis -22%). Als Gründe wurden ein schwaches Konsumklima und voraussichtlich hohe Lagerbestände aufgeführt.
Nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem US-Rapper Kanye West fällt für adidas das lukrative Geschäft mit Yeezy-Produkten weg. Alleine in 2023 werden hierdurch EUR 1,2 Mrd. an Umsatz und EUR 500 Mio. an operativem Gewinn fehlen. Der Umgang mit dem milliardenschweren Lagerbestand ist noch ungeklärt.
Die EU-Kartellbehörde, die Schweizer Wettbewerbskommission sowie weitere Behörden aus Großbritannien und den USA haben Untersuchungen zu möglichen Preisabsprachen der vier weltweit führenden Unternehmen der Aromen- und Duftstoffbranche (International Flavors & Fragrances (IFF) aus den USA, Givaudan (Schweiz), Symrise (Deutschland), Firmenich (Schweiz)) aufgenommen. Symrise CEO Bertram sagte, er sehe sein Unternehmen nicht betroffen. Symrise sei zur Zeit als Zeuge an dem Verfahren beteiligt.
Devisen und Rohstoffe
Der Euro erholte sich nach dem Rücksetzer vom Vortag etwas gegenüber dem US-Dollar.
Sorgen um ein verlangsamtes weltweites Wirtschaftswachstum in Folge höherer Zinsen drückten auf die Ölpreise.
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