Aktien: GEA, Krones, Uniper und Varta im Fokus - Nord LB
Die Produktion der dt. Wirtschaft ist im September überraschend gesunken und hat damit den 2. Monat in Folge nachgegeben. Vor allem die Materialengpässe sorgten für eine Drosselung der Produktion von Industrie, Bau und Energieversorgern um 1,1% gegenüber dem Vormonat. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum von 1,1% gerechnet. Während der Industriesektor einen Rückgang um 1,5% verzeichnete, ging es für den Bau (+1,1%) und die Energieerzeugung (+1,0%) nach oben.
Die Einzelhändler im Euro-Raum mussten im September unerwartet Einbußen hinnehmen. Das Absatzvolumen sank um 0,3% zum Vormonat, teilte Eurostat mit. Ökonomen hatten hingegen mit einem Plus von 0,3% gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Einzelhandelsindex um 2,5%.
Goldener Oktober am US-Arbeitsmarkt: Außerhalb der Landwirtschaft wurden mit 531.000 neuen Jobs überraschend viele Arbeitsplätze geschaffen. Zudem wurden die September-Zahlen von 194.000 auf 312.000 nach oben revidiert. Die Arbeitslosenquote sank im Oktober auf 4,6% (Sept.: 4,8%).
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen konnten vor dem Wochenende erneut zulegen. Auch starke US-Jobdaten verhinderten das Vorankommen der Kurse nicht. Trotz starker US-Arbeitsmarktdaten sind US-Staatsanleihen freundlich aus dem Handel gegangen.
Aktienmarkt
Uneinheitlich war die Tendenz am deutschen Aktienmarkt. Während der DAX im Handelsverlauf ein neues Rekordhoch erklomm, ging es vor allem für die Techwerte deutlicher bergab. DAX +0,15%, MDAX -0,16%, TecDAX -1,22%. Ein robuster Arbeitsmarktbericht und die Aussicht auf eine Tablette gegen das Corona-Virus haben die Kurse an der Wall Street positiv beeinflusst. Pfizer schossen um 10,9% in die Höhe, nachdem das Pharma-Unternehmen bekanntgegeben hatte, über eine Pille zu verfügen, die das Risiko von Krankenhauseinweisungen oder Todesfällen durch Corona sehr stark reduziert. Dow Jones +0,56%, S&P-500 +0,37%, Nasdaq Comp. +0,20%. Der Nikkei-225 startete leichter in die Woche: 29.507 (-0,35%).
Unternehmen
Der Anlagenbauer GEA hat in Q3 ein starkes Wachstum verzeichnet. Der Auftragseingang verbesserte sich um 27,9% auf 1,35 Mrd. EUR, der Umsatz wuchs um 4,7% auf 1,199 Mrd. EUR und der operative Gewinn vor Restrukturierungsaufwendungen (EBITDA) wurde um 16,9% auf 169,9 Mio. EUR gesteigert. Vorstandschef Klebert bestätigte die bereits angehobenen Jahresziele. So sollen die Erlöse um 5 bis 7% wachsen, das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand 600 bis 630 Mio. EUR erreichen.
Bei Krones ist es in Q3 weiter rund gelaufen. Der Auftragseingang stieg um 36,1% auf 1,148 Mrd. EUR. Wie der weltgrößte Hersteller von Abfüllanlagen mitteilte, seien die Kunden schneller wieder bereit zu investieren als gedacht. Der Umsatz verbesserte sich um 23,0% auf 922,9 Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBITDA) kletterte auf 74,9 (Vorjahr: 28,8) Mio. EUR. Trotz der Probleme in den globalen Lieferketten will der Vorstand die Prognose für das laufende Jahr erreichen, die ein Erlöswachstum von 7 - 9% und eine EBITDA-Marge von 7 - 8% vorsieht.
Uniper hat in den ersten neun Monaten des Jahres von höheren Gaspreisen profitiert. Der ber. Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf 614 (405) Mio. EUR. Uniper bleibt für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich und hebt den Ausblick für das ber. EBIT auf 1,05 bis 1,3 (bisher: 0,8 bis 1,05) Mrd. EUR an.
Projektverzögerungen bei den Kunden wegen Lieferkettenproblemen haben negative Auswirkungen auf Varta. Vor diesem Hintergrund senkt der Vorstand seine Jahresziele und erwartet für 2021 mit 900 (Vorjahr: 869,7) Mio. EUR nun 40 Mio. EUR weniger Umsatz als bislang. Die Prognose für das operative Ergebnis (EBITDA) von 275 (241) Mio. EUR und eine EBITDA-Marge von 30% (27,7%) ließ er jedoch unverändert.
Devisen
Schwächere deutsche Konjunkturdaten und ein unerwartet positiver US-Arbeitsmarktbericht belasteten den Euro.
Öl / Gold
Nach einem über lange Zeit des Tages recht schwunglosen Handel haben die Ölpreise am Nachmittag deutlich angezogen, was mit der nach wie vor vorhandenen Unterversorgung begründet wurde. Gold tendierte erneut freundlich und konnte die Marke von 1.800 US-$ je Feinunze klar hinter sich lassen.