Merck: Ein Problem und eine Chance

Merck hat eine Phase-III-Studie zu Bintrafusp alfa zur Behandlung von Lungenkrebs abgebrochen, da man den primären Endpunkt vermutlich nicht erreichen wird. Die Entwicklung von Bintrafusp alfa findet zusammen mit GSK statt. Beim Erreichen gewisser Meilensteine hätte der Partner bis zu 3,4 Milliarden Euro an Merck überwiesen. Durch den Abbruch wird nun aber eine Meilensteinzahlung von 500 Millionen Euro nicht ausgelöst.
In der Pipeline von Merck befinden sich jetzt noch zwei Kandidaten in einer Phase-III-Studie. Allerdings laufen auch noch neun weitere Studien mit Bintrafusp alfa. Dabei geht es um die Behandlung weiterer Krebsarten. Hier kann der Medikamentenkandidat zur Marktreife entwickelt werden, somit sind weitere Meilensteinzahlungen von bis zu 2,9 Milliarden Euro möglich.
Impulse bei Merck kann es auch durch die Übernahme von AmpTec geben. Der Zukauf entwickelt und vermarktet mRNA. Die Analysten von Independent Research werten diese Übernahme als strategisch sinnvoll. Auf mRNA basierende Corona-Impfstoffe sind derzeit in aller Munde, außerdem gibt es noch eine Vielzahl anderer möglicher Behandlungsmethoden. Man kann die Akquisition jedoch schwer einschätzen, da keine finanziellen Details bekannt sind. Das macht eine Beurteilung schwierig.
Die Analysten bleiben zunächst bei der Halteempfehlung für die Aktien von Merck. Das Kursziel für die Merck-Aktien steigt in der heutigen Studie von 140,00 Euro auf 142,00 Euro an.