Merck Aktie gerät unter Druck: Blockbuster-Kandidat gegen Multiple Sklerose ist gescheitert

Erneut schlechte Nachrichten aus der deutschen Pharmabranche: Nachdem Bayer zuletzt der Blockbuster-Kandidat Asundexian in einer Phase-3-Studie gescheitert war, kommt die Hiobsbotschaft diesmal vom Darmstädter Merck-Konzern: „Ergebnisse des klinischen Studienprogramms EVOLUTION zu Evobrutinib belegen Verfehlung des primären Endpunkts einer Verringerung der annualisierten Schubraten über einen Zeitraum von bis zu 156 Wochen im Vergleich zu oralem Teriflunomid in beiden Studien”, meldet das DAX-notierte Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch.
Evobrutinib wurde von Merck (WKN: 659990, ISIN: DE0006599905, Chart, News) zur Behandlung von Patienten, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, entwickelt und galt als Blockbuster-Kandidat. Mit dem Scheitern der entscheidenden klinischen Studien dürfte das Projekt gescheitert sein.
In der deutschen Vorbörse macht sich dies bereits deutlich bemerkbar. Die Merck Aktie, die am Dienstag den XETRA-Handel noch bei 161,95 Euro beendet hatte, gerät deutlich unter Druck. Aktuelle Indikationen auf Tradegate notieren bei 143,55/143,75 Euro.
„Unser Ziel war es, mit Evobrutinib die große Therapielücke bei schwelender Multipler Sklerose zu adressieren und ein wirkungsvolles Mittel zur Schubkontrolle zur Verfügung zu stellen. Auch wenn wir von den Ergebnissen sehr enttäuscht sind, werden wir unsere Strategie im Unternehmensbereich Healthcare weiter vorantreiben und uns darauf konzentrieren, unser Portfolio an zugelassenen Produkten sowie unsere interne Pipeline weiter zu stärken”, sagt Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer des Unternehmensbereichs Healthcare von Merck. Dabei setze man „ergänzend auch auf externe Innovationen”.