Aurelius Aktie: Ist der Shortseller-Spuk nun vorbei?

Nach dem turbulenten Handel bei der Aurelius Aktie am Donnerstag vergangenen Woche mit einer dubiosen Shortseller-Attacke ist beim Anteilschein des Münchener Beteiligungs-Unternehmens Ruhe eingekehrt. Gab es am vergangenen Freitag noch Kurse zwischen 32,18 Euro und 34,22 Euro, so verblieb der Aktienkurs in dieser Woche komplett innerhalb dieser Tradingspanne, die sich zudem zusehends verengt hat. Nach Kursen zwischen 32,90 Euro und 33,64 Euro am gestrigen Donnerstag ging die Aurelius Aktie mit 33,00 Euro und einem leichten Tagesminus aus dem XETRA-Handel der Frankfurter Börse. Aktuelle Indikationen für den m:access-notierten Titel liegen am Freitagmorgen bei 33,06/33,22 Euro.
Die Aurelius Aktie befindet sich aus charttechnischer Sicht damit auf Richtungssuche. Bei 33,56/33,76 Euro hat sich in den letzten Tagen ein neuer Widerstand aufgebaut. Knapp darüber ist die bekannte charttechnische Widerstandszone zwischen 34,18/33,22 Euro und 34,74/34,80 Euro, an der die Erholungsbewegung nach der jüngsten Shortseller-Attacke jüngst stoppte.
Wie geht es nun weiter? Neue Kaufsignale an den genannten charttechnischen Widerstandsmarken könnten der Aurelius Aktie neue positive Impulse und damit neuen Schwung in die stockende Erholungsbewegung bringen. Viel Platz nach oben besteht aber zunächst nicht: Ein mögliches Ziel wäre dann der Bereich 35,60/35,90 Euro - hier begann am Donnerstag der vergangenen Woche der „Ontake-Crash” der Aurelius Aktie.
Erste charttechnische Unterstützungen für die Aurelius Aktie finden sich bei 32,86/33,10 Euro, den Tagestiefs der letzten drei Handelstage. Ein Rutsch hierunter könnte die Lage noch einmal wackelig werden lassen. Wird der Support nicht unterschritten, dürfte der Shortseller-Spuk zumindest erst einmal vorbei sein.
Schon bei den Shortseller-Attacken auf Wirecard im vergangenen Jahr sah sich die BaFin gezwungen, einzuschreiten. Für den Schritt, Shortselling-Aktivitäten bei der Wirecard-Aktie zeitweilig zu untersagen, musste sich die Aufsichtsbehörde starke Kritik gefallen lassen. Nach der Shortseller-Attacke auf Aurelius, die in der letzten Woche startete, schreitet die BaFin erneut ein - allerdings mit einer weniger drastischen Maßnahme: Der Leerverkauf von Aurelius-Aktien wird nicht verboten, dafür warnt man vor den Aktivitäten von Ontake Research. Der völlig unbekannte selbsternannte Research-Dienst hatte den Aktienkurs von Aurelius mit einem zweifelhaften Report zum Absturz gebracht. Aurelius hat den Darstellungen vehement widersprochen - wir berichteten.
Auslöser der Warnung vor Ontake Research ist ein Gesetzesverstoß: „Die ONTAKE RESEARCH veröffentlichte am 30. Januar 2020 eine Anlageempfehlung zur Aurelius Equity Opportunities SE & Co. KGaA. Der BaFin liegt von der Person keine Tätigkeitsanzeige nach § 86 Absatz 1 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) vor.”, heißt es vonseiten der BaFin in einer Mitteilung. „Zudem enthält die Internetseite der ONTAKE RESEARCH kein Impressum, sodass ihr Sitz oder Wohnort unbekannt ist”, so die Behörde weiter.
Darauf hatte 4investors bereits unmittelbar nach dem Start der Short-Attacke hingewiesen und die Seriosität des Dienstes in Zweifel gezogen.