Steinhoff Aktie stabilisiert sich - verlaufen die Gespräche mit Banken gut?

Kommt der Steinhoff-Konzern aus seiner Krise oder verschärft sich die Lage weiter? Aktuell versucht der Konzern fieberhaft, eine Liquiditätslücke zu schließen. Dass der niederländisch-südafrikanische Konzern sich in der seit Anfang Dezember schwelenden Krise nicht besonders mitteilsam mit Details zum Bilanzskandal gezeigt hat, mit Ausnahme von reichlich Personalwechseln, kam an der Börse nicht gut an. Das Vertrauen ist weg, die Börse weiter extrem nervös, was die starken Schwankungen der Steinhoff Aktie zeigen. Zuletzt war diese nach dem Absturz auf 0,248 Euro bis auf 0,613 Euro geklettert, die Erholungsbewegng wurde mittlerweile aber wieder zu einem größeren Teil abverkauft. Den gestrigen XETRA-Handel an der Frankfurter Börse hat die Steinhoff Aktie bei 0,393 Euro mit 4,17 Prozent im Minus beendet. Aktuelle Indikationen am heutigen Morgen liegen im Tradegate-Handel um 0,415/0,418 Euro.
Dagegen ist man bei der österreichischen Steinhoff-Tochter kika/Leiner zuversichtlich, dass die Krise gemeistert werden kann. In der Zentrale des Unternehmens geht man laut einem Medienbericht davon aus, dass Steinhoff die laufenden Finanzierungsgespräche mit Banken gut verlaufen. Von Seiten der Konzernmutter gibt es hierzu kein Statement. Zuletzt verwies der Konzern aus seiner südafrikanischen operativen Zentrale auf weiter vorhandenen erheblichen Liquiditätsbedarf, wir berichteten. Presseberichten zufolge soll die Liquiditätslücke zuletzt nach diversen Verkäufen und Finanzierunsabschlüssen bei Konzerntöchtern auf 200 Millionen Euro gesunken sein.
Börse bleibt bei Steinhoff Aktie nervös
Derweil reiht sich kika/Leiner in die Reihe von Stimmen anderer operativ tätiger Steinhoff-Konzerngesellschaften ein, die von einem gut laufenden Geschäft berichten. Unruhe hatte zuletzt der Verkauf des Flagshipstores von Leiner durch Steinhoff gebracht, wir berichteten, damit habe sich allerdings nur der Vermieter geändert, so die Österreicher. „Die Geschäfte laufen sehr zu unserer Zufriedenheit. Wir sehen optimistisch in die Zukunft”, sagt Sprecherin Sonja Felber laut. „NÖN.at”.
Allerdings bleiben die wichtigsten Fragen zu Steinhoff weiter offen: Wie groß die Lücken in der Bilanz sind, weiß derzeit niemand sicher und das Unternehmen schweigt sich über die Details aus. Zudem steht in den nächsten Tagen ein möglicherweise sehr wichtiges Urteil eines Amsterdamer Gerichts im Rechtstreit um europäische Aktivitäten von Steinhoff an. Die anstehenden News dürften weiter für hohe und unkalkulierbare Entwicklungen bei der Steinhoff Aktie sorgen.