Raiffeisen: ABN Amro, MICEX-Index, Griechenland und Bundesanleihen im Blickpunkt
Deutschland plant heute die Aufstockung einer Anleihe mit Laufzeit bis April 2020 (DE0001141711). Das avisierte Volumen liegt bei EUR 3 Mrd. Die Anleihe hat einen Kupon von 0 %. Die Verhandlungen der Institutionen – IWF, EZB und EU Kommission – zum Thema Griechenland endeten gestern mit dem Ergebnis, dass sich nun immerhin die Geldgeber einig darüber sind, was genau sie eigentlich von der griechischen Regierung erwarten. Knackpunkt war bis zuletzt die Frage nach der Höhe des verlangten Primärüberschusses. Der IWF bestand zunächst wohl auf deutlich höheren Überschüssen als die beiden anderen Geldgeber. Nachdem man sich in diesem Punkt geeinigt hat soll nun rasch ein Angebot ausgearbeitet werden, das man Athen möglichst bald übermitteln möchte. Man kann aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass die darin enthaltenen Forderungen und Bedingungen zur Auszahlung der dringend benötigten Hilfstranche über EUR 7,2 Mrd. deutlich von den Reformvorschlägen abweichen werden, die Griechenlands Premier Tsipras seinerseits den Institutionen am Montag zukommen hat lassen. Eine rasche Einigung ist damit nicht zu erwarten. Heute stehen in den USA mit dem ADP Beschäftigungsbericht und dem ISM Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe zwei wichtige Konjunkturdaten an. Nach den zuletzt positiven Überraschungen (ISM Index, Kfz Absatz) wäre ein Erreichen zumindest der Konsensschätzungen ein weiterer Beleg dafür, dass die US Wirtschaft an Fahrt aufnimmt. Zudem liefern beide Indikatoren letzte Anhaltspunkte für den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht.
Aktienmärkte
Die etablierten Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks mussten gestern moderate Kursabschläge hinnehmen. Auf die Stimmung drückten insbesondere rückläufige Industrieaufträge in den USA. In Griechenland ist das Schuldenproblem auch nach den gestern vorgelegten Vorschlägen ungelöst. Nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen spitzt sich die Lage allmählich zu. Darüber hinaus warten die Anleger den US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag ab. Gegen den Trend stemmen konnte sich mit einem Plus von 1,6 % hingegen der russische MICEX-Index, welcher wie die Energietitel generell (global: +0,5 %) gestern Auftrieb vom anziehenden Ölpreis erfuhr. Schwächster Sektor war global gesehen der Versorgersektor (-0,9 %), der insbesondere unter dem Anstieg der US-Renditen litt, durch welchen der dividendenlastige Sektor an Attraktivität einbüßte. Aktuelle Futuresindikationen lassen für die europäischen Märkte einen Handelsstart mit geringen Kursveränderungen erwarten.
Credit
Die Münchner Hypothekenbank hat gestern deren zweiten Benchmark Covered Bond (8 Jahre, Kupon 0,5 %, MS-17 BP, AAA) des Jahres platziert. Die Nachfrage war solide (EUR 1 Mrd.) dies nutzte der Emittent um das Emissionsvolumen von EUR 500 Mio. auf EUR 750 Mio. zu erhöhen. Der Großteil der Investoren kam dabei aus Deutschland (73 %). Zentralbanken machten mit 43 % die größte Investorengruppe aus, gefolgt von Banken welche 36 % der Emission zeichneten. Des Weiteren kam die ABN Amro mit einer Senioranleihe an den Markt (EUR 500 Mio., 5 Jahre, Kupon 0,75 %, MS+45 BP, A2/A/A). Unternehmensseitig trat die Eurogrid GmbH in Erscheinung. Das Energieinfrastruktur-Unternehmen preiste eine zehnjährige Anleihe (EUR 500 Mio., Kupon 1,875 %, Baa1) bei MS+95 BP.
Zentraleuropa / Osteuropa
- HU: Heute stehen die endgültigen Daten zum BIP im 1. Quartal an
- PL: Geldpolitischer Ausschuss sollte in abwartender Haltung verbleiben
- RO: Rückgang der Erzeugerpreise im April um 0,5 % p.m.
- RS: 53-wöchige Schatzanweisungen überzeichnet, Renditen im Sinkflug auf 6,39 %