paragon: Versammlung endet im Streit
Am 19. Dezember hat paragon zur zweiten Gläubigerversammlung eingeladen, um die Bedingungen einer 2017 begebenen Anleihe zu ändern. Heute teilt die Gesellschaft aus Delbrück das Ergebnis mit. Die vorgeschlagenen Anpassungen werden genehmigt, zudem war das erforderliche Quorum auf der Versammlung anwesend.
Demnach wird die Laufzeit der Anleihe um vier Jahre bis Juli 2031 verlängert. 2026 werden keine Zinsen gezahlt werden, die entsprechende Nachzahlung erfolgt am Laufzeitende. Es wird auch kein PIK-Zinselement von 2,5 Prozent jährlich mehr geben. Vielmehr soll ein Schlussbonus von 15 Prozent auf den ausstehenden Nennbetrag zum Ende der Fälligkeit ausgezahlt werden. Es stehen aktuell noch Anleihen im Nominalwert von 43,649 Millionen Euro aus.
Ab Mitte 2026 soll paragon zudem Anleihen im Volumen von 2 Millionen Euro zurückkaufen.
Am Rande der Gläubigerversammlung kam es offenbar zu einem Eklat. Dazu Klaus Dieter Frers von paragon: „Leider wurde die Versammlung am Ende durch eine aus unserer Sicht unwürdige Kampfabstimmung über die Wahl eines neuen gemeinsamen Vertreters überschattet. Es ist als Skandal zu bezeichnen, dass das Vorstandsmitglied der SdK, Herr Dr. Liebscher, schließlich mir gegenüber sogar vor mehreren Zeugen tätlich wurde und mir schmerzhafte Verletzungen zufügte.“
Die SdK wollte die gemeinsame Vertreterin der Anleihe, Daniela Bergdolt, abwählen und Marc Liebscher als neuen gemeinsamen Vertreter wählen. Ob dieser Gegenantrag zulässig war, ist unklar. Entsprechend gibt es Widersprüche gegen den Antrag und die Wahlen. Hier muss vermutlich ein Gericht über den künftigen gemeinsamen Vertreter entscheiden.
Die Aktie von paragon (WKN: 555869, ISIN: DE0005558696, Chart, News) notiert unverändert bei 1,655 Euro. Das Papier hat in den vergangenen zwölf Monaten 18 Prozent verloren. Die Anleihe gewinnt 6,9 Prozent auf 29,0 Prozent. Hier gibt es in den vergangenen zwölf Monaten ein Minus von 57 Prozent.
