Hugo Boss: Doppelte Abstufung der Aktie
2026 dürfte bei Hugo Boss ein Übergangsjahr werden. Der Modekonzern rechnet mit einem Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Bereich. Das EBIT soll auf 300 Millionen Euro bis 350 Millionen Euro sinken. Ab 2027 will Hugo Boss dann wieder profitabel wachsen. 2028 soll es eine EBIT-Marge von rund 12 Prozent (2026e: 8,6 Prozent) geben.
Bei der neuen Strategie „Claim 5 Touchdown“ geht es weniger um Expansion als vielmehr um Optimierung. Verschiedene Bekleidungs-Linien von Hugo Boss werden angepasst, die Kosten sollen sinken. Das Vertriebsnetz soll verändert werden. All dies dient der Verbesserung der Margen.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Fraser Group als Ankeraktionär (rund 25 Prozent) ihre Unterstützung für Aufsichtsratschef Sturm zurückgezogen hat. Hugo Boss hat Sturm hingegen den Rücken gestärkt. Wie sich diese Situation entwickeln wird, ist derzeit unklar.
All dies bringt die Analysten von mwb research dazu, ihr Modell zu Hugo Boss zu überarbeiten. Bisher haben sie für den Titel eine Kaufempfehlung ausgesprochen. Das Kursziel lag bei 50,00 Euro. In der neuen Studie sinkt das Kursziel auf 38,00 Euro. Das neue Rating lautet „halten“.
Die Aktie von Hugo Boss hat in den vergangenen Tagen mehr als 10 Prozent verloren. Dies mag übertrieben erscheinen, viele Anleger haben jedoch das Vertrauen verloren. Jetzt muss Hugo Boss zeigen, dass der vorgelegte Plan realistisch ist und man künftig wieder wachsen kann. Dies wird jedoch kaum vor 2027 möglich sein. Bis dahin liegt eine gewisse Unsicherheit auf der Aktie.
Die Aktie von Hugo Boss (WKN: A1PHFF, ISIN: DE000A1PHFF7, Chart, News) verliert heute 1,4 Prozent auf 34,72 Euro.
