Börse am Morgen: Hochtief, Hugo Boss, Inditex, Volvo Cars, Vulcan Energy - Nord LB Marktbericht
Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie hat sich im November nach dem starken Anstieg im Vormonat deutlich eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima sank auf minus 20,0 Punkte, von minus 13,4 Punkten im Oktober, wie das Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. "Dieses Auf und Ab im Geschäftsklima spiegelt die sehr hohe und steigende wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland und weltweit wider", sagte Ifo-Branchenexpertin Wölfl.
Tagesausblick
Die Einkaufsmanagerbefragung von Bauträgern aus dem Vereinigten Königreich gibt heute Aufschluss über die dortige Konjunktur. Es wird spannend, ob sich die schlechte Stimmung in Folge von Reeve ‘ jüngstem Fiskalpaket auch auf kleine und große Bau- sowie Infrastrukturprojekte überträgt. Wir gehen jedenfalls von weiterhin wenig Dynamik aus. Außerdem werden Einzelhandelsdaten für die Eurozone zu erwarten sein. Heute findet zudem in Berlin der Energietag des Weltenergierat Deutschland e.V. statt. Thema der Veranstaltung: „Everything in Transition – Wohin steuert die globale Energiepolitik?“. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden die Folgen einer sich verändernden geopolitischen Ordnung für die nationale und internationale Energie- und Klimapolitik diskutieren. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf den Potenzialen und Rahmenbedingungen von Carbon Capture and Storage (CCS) sowie aktuellen Entwicklungen auf dem deutschen und globalen CCS-Markt liegen – ein spannendes Thema.
Aktienmärkte
Der Handel am deutschen Aktienmarkt verlief insgesamt ruhig und unaufgeregt, was sich auch in dem dünnen Handelsvolumen widerspiegelte. Der DAX setzte die jüngste Hängepartie unterhalb von 24.000 Zählern fort. Marktbeobachter hegen zunehmend Zweifel an einer DAX-Rally zum Jahresende. Seit fast 7 Monaten hängt der DAX nun in einer Handelsspanne von knapp 8% fest. Unter den Einzelwerten zeigten sich Anleger geschockt mit Blick auf Hugo Boss. Die Aktien brachen um 11,5% ein. Die Modekette hatte am Vorabend mitgeteilt, dass 2026 der Umsatz und der operative Gewinn wohl sinken werden, erst 2027 sei Besserung in Sicht. DAX -0,07%; MDAX -0,67%; TecDAX +0,26%.
An der Wall Street standen Wirtschaftsdaten im Fokus, die am Gesamtbild einer nächste Woche erwarteten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed nichts änderten. Nach einem zunächst noch zähen Start ging die jüngste Erholungsrally etwas weiter. Dow Jones +0,86%; S&P 500 +0,30%; Nasdaq Comp. +0,17% Hochtief beteiligt sich an der Produktion von Lithium für E-AutoBatterien in Deutschland und steigt dazu bei Vulcan Energy ein.
Unternehmen
Hochtief werde an der Entwicklung der Infrastruktur für die Lithiumproduktion und -verarbeitung beteiligt sein, teilte die Tochter des spanischen ACS-Konzerns mit. Der Konzern investiere insgesamt 169 Mio. EUR in Vulcan. Lithium steht seit 2023 auf der Liste strategisch wichtiger Rohstoffe der EU. Es ist ein zentraler Bestandteil von leistungsfähigen Batterien und damit als Rohstoff insbesondere für die Automobilindustrie von großer Bedeutung.
Der schwedische Autobauer Volvo Cars bekommt die schleppende Nachfrage zu spüren. Der Absatz sank im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10% auf 60.244 Fahrzeuge, wie das mehrheitlich zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Unternehmen mitteilte. Seit Jahresbeginn beläuft sich der Absatzrückgang damit auf 8%. Volvo leidet unter Handelszöllen und einer schwachen Nachfrage in den USA.
Der Zara-Mutterkonzern Inditex hat zum Start in sein Winterquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Im November, der auch das wichtige Black-Friday-Geschäft umfasst, stiegen die Umsätze währungsbereinigt um 10,6%, wie der spanische Modekonzern mitteilte. Auch in Q3 bis Ende Oktober übertraf Inditex die Prognosen. Der Umsatz wuchs um 8,4% auf 9,8 Mrd. EUR, der Bruttogewinn um 6,2% auf 6,1 Mrd. EUR. Das starke Wachstum in Q3 gelang dem Unternehmen trotz des für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Wetters im Oktober in vielen Teilen Europas. Die Ergebnisse von Inditex mit Marken wie Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti, Bershka und Oysho gelten als Indikator für die gesamte Fast-Fashion-Branche.
Rohstoffe
Die Ölpreise haben gestern zugelegt. Vor allem die fehlenden Fortschritte bei den Ukraine-Gesprächen stützten sie. Das übergreifende Thema für den Ölmarkt bleibt allerdings das Überangebot an Öl und der Lageraufbau.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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