Mutares: Jost-Deal perfekt und Exits in der Pipeline
Dass Mutares stark wachsen will, ist nicht neu. Wie üblich bei Beteiligungs-Gesellschaften sind dabei vor allem Zukäufe ein wesentlicher Faktor, nicht anders bei den Münchenern, die sich vor allem auf Sanierungen und Restrukturierungen spezialisiert haben. Ein solcher Deal ist nun abgeschlossen: Mutares übernimmt von Jost Werke den Geschäftsbereich Cranes.
„Der am 11. August 2025 angekündigte Verkauf des Cranes Geschäfts von Hyva an Mutares hat alle Abschlussbedingungen erfüllt und konnte mit Wirkung zum 2. Dezember 2025 erfolgreich abgeschlossen werden”, meldet Jost Werke heute. Mutares wird den Hersteller und Vertreiber von Kranen mit einem Umsatzvolumen von rund 100 Millionen Euro in das Segment Goods & Services eingliedern.
Für den Zeitraum 1. Februar 2025 bis Ende September beziffert Jost den Umsatz der Aktivitäten auf 54,6 Millionen Euro bei einem negativen EBITDA von 1,6 Millionen Euro. Ein typischer Zukauf für Mutares, die anschließend mit Kostensenkungen, Restrukturierungen, Add-On-Akquisitionen und anderen Maßnahmen den Turnaround der Beteiligungen erreichen wollen. Binnen drei bis fünf Jahren will man sich von diesen wieder trennen. Ziel bei den Investments bleibt für Mutares das 7- bis 10-fache des investierten Kapitals
200 Millionen Euro Gewinn in der Holding das Ziel für 2028
Nicht immer ist man dabei erfolgreich, weshalb man sich zukünftig auch aus dem Retail-Bereich heraushalten und Beteiligungen hier abstoßen wolle, wie Mutares-Manager Johannes Laumann auf der German Select Konferenz von mwb research (siehe Video) betont. Verluste mache man wohl nicht, liege aber weit unter den eigenen Zielrenditen und könne hier wohl auch keinen Beitrag zur Performance-Dividende erzielen. Andere Deals wie der im Oktober gemeldete Verkauf von Clecim an den SNEF-Konzern oder auch Steyr Motors laufen dagegen hervorragend. Zu den diversen Exit-Kandidaten aus dem Beteiligungs-Portfolio zählt Laumann unter anderem Guascor Energy und Nem Energy Group (Nem und Balcke-Dürr).
Aktiver wird Mutares rein rechnerisch bei den Zukäufen bleiben müssen, wenn man die eigenen Planungen erfüllen will. Bis 2028 strebt Mutares einen Konzernumsatz von 10 Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss der Holding von 200 Millionen Euro an. Für das Jahr 2025 bestätigt Laumann die Mutares-Prognose auf der German Select Konferenz von mwb research mit einem Konzernumsatz von 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro. In der Holding erwartet die Gesellschaft weiterhin einen Jahresüberschuss von 130 bis 160 Millionen Euro.
Auch zu den Finanzierungsaktivitäten gab es Aussagen: So will Mutares das Volumen der im Jahr 2027 zur Rückzahlung fälligen Anleihe laut Laumann eventuell nur zum Teil durch eine neue Anleihe refinanzieren. Ein zweiter Bonds der Münchener läuft noch bis 2029.
Die Mutares Aktie (WKN: A2NB65, ISIN: DE000A2NB650, Chart, News) notiert bei 28,10 Euro mit 0,18 Prozent im Minus.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Mutares.
