Inflation in der Eurozone bei 2,2 Prozent im November – DWS
Die Inflation in der Eurozone bleibt weiterhin hartnäckig über dem Inflationsziel. Während der Anstieg der Lebenshaltungskosten im Oktober noch bei 2,1 Prozent lag, stiegen die Preise im November um 2,2 Prozent an. Dies ist vor allem auf die Verlangsamung des Rückgangs der Energiepreise von 0,9 Prozent auf 0,5 Prozent im November zurückzuführen.
Die Kernrate blieb dagegen unverändert. Den dritten Monat in Folge lag sie bei 2,4 Prozent. Im Vergleich zu den Sommermonaten hat sich der Anstieg der Nahrungsmittelpreise verlangsamt. Sie stiegen wie im Vormonat um 2,5 Prozent. Dennoch ist bei den Nahrungsmittelpreisen Wachsamkeit geboten. Gerade wenn die Preise des täglichen Bedarfs teurer werden, kann sich dies in höheren Inflationserwartungen bemerkbar machen. Daher beobachten einige EZB-Mitglieder nun auch verstärkt die Inflationsrate ohne Energie, die im November erneut bei 2,4 Prozent lag.
Innerhalb der Kernrate lag der Preisauftrieb für langlebige Konsumgüter im November unverändert bei 0,6 Prozent. Sorgen bereitet jedoch weiterhin die Preisentwicklung bei Dienstleistungen. Während der Anstieg im August noch bei 3,1 Prozent lag, kletterten die Preise im November auf 3,5 Prozent. Knappheit an Arbeitskräften und Lohnsteigerungen in einigen Ländern – wie beispielsweise in Deutschland – scheinen dabei nach wie vor treibende Faktoren zu sein. Insgesamt sind die Inflationsdaten im 4. Quartal einen „Tick“ höher als erwartet ausgefallen. In den kommenden Monaten rechnen wir mit einem temporären Rückgang unter die 2-Prozent-Marke. Vor diesem Hintergrund ist die Geldpolitik gut positioniert und damit sollte der Leitzins im kommenden Jahr unverändert bei 2,0 Prozent bleiben.
Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa, DWS
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