ProCredit erwartet „keine weitere materielle Risikovorsorge für den Rest des Jahres”
ProCredit meldet für die ersten neun Monate 2025 ein ausgeprägtes Wachstum. Das Kreditportfolio erhöhte sich währungsbereinigt um 10,2 Prozent, wobei rund 80 Prozent des Zuwachses aus kleinvolumigen Segmenten stammten. Insgesamt legte das Portfolio seit Jahresbeginn um 556 Millionen Euro zu. Die Einlagen stiegen im gleichen Zeitraum um 329 Millionen Euro; im dritten Quartal verzeichnete ProCredit einen deutlichen Zufluss.
Die harte Kernkapitalquote blieb trotz des Bilanzwachstums mit 13 Prozent stabil. Das Konzernergebnis lag bei 58,2 Millionen Euro und entsprach einer Eigenkapitalrendite von 7,4 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag der Gewinn bei 84,8 Millionen Euro.
Der Zinsüberschuss erreichte 260,8 Millionen Euro und blieb damit unter dem Vorjahreswert von 270,6 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich von 67,2 Millionen Euro auf 71 Millionen Euro und profitierte vor allem vom Transaktions- und Devisengeschäft. Die Aufwendungen stiegen von 217,2 Millionen Euro auf 230,8 Millionen Euro und führten zu einem Kosten-Ertrags-Verhältnis von 71,3 Prozent.
Mittelfristige Prognose bestätigt
Der Anteil ausgefallener Kredite lag bei 2,1 Prozent nach zuvor 2,3 Prozent. Die Risikovorsorge summierte sich auf 16,9 Millionen Euro und wurde maßgeblich durch 16,6 Millionen Euro im dritten Quartal bestimmt, ausgelöst durch eine einmalige Neubewertung im Bereich Projektfinanzierung.
Man habe „ein breit diversifiziertes und granulares Wachstum sowohl im Kredit- als auch im Einlagengeschäft erzielen” können, so Hubert Spechtenhauser, Vorsitzender des Vorstands der ProCredit Holding AG, am Donnerstag. Man könne „esthalten, dass wir auf Basis unserer im dritten Quartal gebildeten Risikovorsorge keine weitere materielle Risikovorsorge für den Rest des Jahres erwarten”.
Für das Gesamtjahr erwartet ProCredit eine Eigenkapitalrendite von 7 bis 8 Prozent nach zuvor 10 Prozent und ein Kosten-Ertrags-Verhältnis von rund 72 Prozent. Die mittelfristige Prognose mit einer Rendite von 13 bis 14 Prozent und einem Verhältnis von rund 57 Prozent bleibt bestehen.
Die ProCredit Aktie (WKN: 622340, ISIN: DE0006223407, Chart, News) notiert bei 7,52 Euro mit 4,57 Prozent im Minus.
