Hensoldt Aktie stürzt ab: Kapitalmarkttag verpufft ohne Impulse
Hensoldt hat auf seinem Kapitalmarkttag Einblicke in die laufende operative Entwicklung und die geplante Strategie gegeben. Für 2025 erwartet das Unternehmen aus Taufkirchen einen Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro und ein Book-to-Bill-Verhältnis zwischen 1,6 und 1,9. Mittelfristig soll der Auftragseingang schneller wachsen als der Umsatz, so der Rüstungselektronik-Hersteller. Die bereinigte EBITDA-Marge wird für 2025 mit mindestens 18 Prozent angegeben, langfristig rechnet Hensoldt mit jährlichen Steigerungen um rund 50 Basispunkte.
„Deutschland und weitere europäische Staaten beschleunigen ihre Beschaffungen massiv. Unsere Pipeline zeigt deutlich, dass die bereitgestellten Mittel bereits wirksam eingesetzt werden. Unsere Kunden erwarten, dass wir kurzfristig Verteidigungs- und Einsatzbereitschaft sicherstellen und mittelfristig die Fähigkeiten von morgen entwickeln. Mit dem bereits eingeleiteten Ausbau unserer Produktionskapazitäten und der beschleunigten Entwicklung unserer neuen MDOcore-Architektur leisten wir diesen Brückenschlag”, so Hensoldt-CEO Oliver Dörre am Dienstag.
Im laufenden Jahr erweitert Hensoldt seine industrielle Basis durch neue Logistik- und Produktionszentren, Automatisierungsinitiativen und IT-Strukturen. 2027 soll eine neue Radarproduktion in Betrieb gehen, wodurch sich die Gesamtkapazität im Vergleich zu 2021 mehr als verdreifachen soll. Ergänzend baut das Unternehmen Partnerschaften mit Lieferanten aus.
„Wiederkehrende Umsätze und eine hohe Visibilität”
Im Bereich Software Defined Defence (SDD) hat Hensoldt Kompetenzen in einer eigenen Einheit gebündelt. Die Softwareplattform MDOcore vernetzt Sensoren und ermöglicht domänenübergreifende Datennutzung in Echtzeit. Erste Anwendungen wie das Spähfahrzeug Luchs 2 nutzen diese Architektur bereits.
Das Unternehmen sieht in diesem Bereich zusätzliche, langfristige Umsatzpotenziale durch Softwarelizenzen und Upgrades. „Mit der Integration neuer Programme mit langfristigem Upgrade- und Servicepotenzial sorgen wir für wiederkehrende Umsätze und eine hohe Visibilität”, so Christian Ladurner, CFO des Rüstungs-Konzerns.
Mit Blick auf internationale Märkte setzt Hensoldt auf ausgewählte Programme und Partnerschaften, um Folgeaufträge zu sichern und den Zugang zu strategisch wichtigen Regionen auszubauen. Parallel wurden über 1.000 neue Mitarbeitende eingestellt, um technologische und operative Initiativen zu unterstützen.
20 Prozent EBITDA-Marge das Ziel
In den ersten neun Monaten 2025 erreichte Hensoldt einen Auftragseingang von mehr als 2 Milliarden Euro, einen Umsatz von über 1,5 Milliarden Euro und ein bereinigtes EBITDA von 211 Millionen Euro. Der Auftragsbestand stieg auf 7,1 Milliarden Euro.
Für 2026 stellt das Unternehmen ein Umsatzwachstum von rund 10 Prozent und mittelfristig 15 bis 20 Prozent in Aussicht. Bis 2030 wird ein Umsatz von 6 Milliarden Euro bei einer EBITDA-Marge von mindestens 20 Prozent angestrebt.
Die Hensoldt Aktie (WKN: HAG000, ISIN: DE000HAG0005, Chart, News) notiert bei 86,80 Euro mit 8,78 Prozent im Minus.
