Limes Schlosskliniken: Dividende wird ein Thema
In diesem Jahr hat Limes Schlosskliniken das Portfolio um zwei Standorte erweitert: eine Spezialklinik für Jugendliche am Abtsee (Bayern) und eine Klinik in Lindlar (Bergisches Land) ergänzen die bisherigen Standorte in Bad Brückenau, Teterow, Gaflei (Liechtenstein) und Zürich (Schweiz).
Aktuell will Limes-Chef und Hauptaktionär Gert Frank (68 Prozent der Aktien) keine weiteren Eröffnungen angehen. Wie er im Gespräch bei der ART (autumn round table) Konferenz von Oddo BHF in Frankfurt gegenüber unserer Redaktion sagt, brauche er jetzt erst einmal frische Luft, um diese Neueröffnungen zu integrieren.
Was dann im kommenden Jahr kommt, lässt er offen. Der deutsche Markt ist relativ gesättigt, zudem ist der Umgang mit Krankenkassen nicht immer einfach. Einzig eine weitere Jugendklinik in West- oder Norddeutschland könnte er sich im Inland derzeit vorstellen. Interessant wäre für ihn ein neuer Standort in der Toskana. Der Name Lucca (nahe Pisa) ist in diesem Zusammenhang in Frankfurt gefallen. Ob daraus wirklich etwas wird, ist aber offen.
Die Tagespauschalen in den verschiedenen Kliniken von Limes sind sehr unterschiedlich. Die günstigste Möglichkeit findet sich in Mecklenburg-Vorpommern. Hier starten die Behandlungen mit 450 Euro am Tag. In Zürich zahlt man hingegen mindestens 15.000 Euro täglich. Über alle Kliniken hinweg liegt der durchschnittliche Tagessatz bei rund 800 Euro. Frank berichtet bei der Oddo-Konferenz, dass erwachsene Patienten durchschnittlich 42 Tage bleiben. Viele davon nehmen für den Aufenthalt keine Krankenkasse in Anspruch, sondern zahlen diesen selber. Jugendliche bleiben im Schnitt einen Monat länger.
Möglich ist für Frank, dass er künftige Gewinne teils als Dividende an die Aktionäre ausschüttet. Das war bisher ein Tabuthema bei Limes, wurde das Geld doch für die Expansion genutzt. Doch in expansionsarmen Zeiten ändern sich die Vorstellungen. Das Unternehmen hat mehr als 10 Millionen Euro auf dem Konto, die neuen Kliniken sollten im kommenden Jahr auch schwarze Zahlen schreiben. Falls dann das zufließende Geld nicht benötigt wird, könnte es eine Dividende geben. Nicht ausgeschlossen wäre eine Summe von 3 Millionen Euro, das wären 10 Euro je Aktie. Doch das ist bisher reine Spekulation.
Für das laufende Jahr erwartet Frank einen Umsatz von 50,8 Millionen Euro und ein EBITDA von 8,7 Millionen Euro. Diesen Ausblick nennt der Vorstand relativ konservativ. 2026 sollen es 65,6 Millionen Euro bzw. 16,4 Millionen Euro sein. Erfüllen die neuen Kliniken die Erwartungen, kann es auch ein Ergebnis von rund 20 Millionen Euro geben.
Die Aktien von Limes Schlosskliniken (WKN: A0JDBC, ISIN: DE000A0JDBC7, Chart, News) gewinnen bei fast nicht vorhandenem Handel 0,6 Prozent auf 356,00 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie 18 Prozent zugelegt. Das 52-Wochen-Tief liegt bei 246,00 Euro, das Hoch steht bei 406,00 Euro.
