USA: Der ISM PMI Manufacturing bringt etwas Licht ins Dunkel - Nord LB
												Der ISM PMI Manufacturing ist ohne jeden Zweifel immer ein extrem wichtiger Stimmungsindikator für die Ökonomie der Vereinigten Staaten. Die in Nordamerika nun durch den Shutdown ausgelöste regelrechte „Datenarmut“ lässt die Bedeutung dieser vom Institute for Supply Management erhobenen Zeitreihe allerdings noch weiter steigen. Die aktuellen Zahlen bringen sozusagen zumindest etwas Licht ins Dunkel! Im Berichtsmonat Oktober zeigte sich ein ganz leichter Rückgang auf 48,7 Punkte. Die magische Marke von 50 Zählern, die nach mechanistischer Interpretation als Wachstumsschwelle gilt, bleibt damit zwar immerhin im Blickfeld, eine wirklich erfreuliche Dynamik bei der Wirtschaftsaktivität in der US-Industrie offenbart sich mit diesen neuen Zahlen allerdings eindeutig nicht.
Die wichtige Produktionskomponente ist im Oktober wieder unter die Marke von 50 Zählern gefallen. Damit wird nach mechanistischer Interpretation kein Anziehen der tatsächlich von der US-Industrie realisierten ökonomischen Aktivität mehr angezeigt. Dies ist nach unserer Auffassung eine klar negative Überraschung. 
Immerhin konnte die leicht in die Zukunft blickende Auftragskomponente marginal anziehen. Mit nun 49,4 Punkten notiert aber auch diese Zeitreihe weiterhin unterhalb der magischen Marke von 50 Punkten!  Eine wirklich starke Dynamik in den Auftragsbüchern der befragten Firmen sieht in jedem Fall anders aus.
Positiv zu bewerten ist der bei der Preiskomponente am aktuellen Rand beobachtbare Rückgang. Mit 58,0 Punkten wird von den „Prices Paid“ zwar weiterhin ein spürbarer Anstieg der Einkaufspreise bei den befragten Unternehmen angezeigt, immerhin konnte dieser Sub-Index nun aber unter die Marke von 60 Zählern fallen. Trotz der neuen Handelspolitik in Washington sind offenbar gewisse Tendenzen hin zu einer Entschleunigung des Preisauftriebs beobachtbar. Man sollte die konkrete ökonomische Bedeutung dieser Nachricht aber zunächst wohl auch nicht überinterpretieren; es handelt sich lediglich um einen kleinen Mosaikstein und wir werden auf weitere Daten warten müssen.
Ein prüfender Blick auf die verbalen Rückmeldungen der Befragten illustriert sehr klar die Sorgen der Firmen bezüglich der neuen Zölle. Auch die geopolitische Lage bleibt offenbar im Fokus der Einkaufsmanager.
Fazit: Der ISM PMI Manufacturing ist im Oktober leicht auf einen Wert von 48,7 Punkte zurückgegangen. Der wichtige US-Stimmungsindikator kann damit kein positives Signal für die unter „Datenarmut“ leidende Volkswirtschaft der Vereinigten Staaten liefern. Immerhin nähert sich die Komponente „Aufträge“ am aktuellen Rand der magischen Marke von 50 Zählern an.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!												
						
						
