Schalke 04 schreibt schwarze Zahlen
Im Geschäftsjahr 2024/25, das am 30. Juni 2025 endete, machte Schalke 04 einen Umsatz von 157,9 Millionen Euro. Für einen Fußballverein, der in der 2. Liga spielt, ist dies ein untypisch hoher Umsatz. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist jedoch schwierig, da es sich dabei um ein Rumpfgeschäftsjahr handelte, das nur ein halbes Jahr dauerte. Schalke hat sein Geschäftsjahr vom Kalenderjahr auf das Saisonjahr umgestellt.
Insgesamt fanden im abgelaufenen Geschäftsjahr 840 Veranstaltungen mit 2,5 Millionen Besuchern in der Arena auf Schalke statt. Neben den Spielen des Fußballvereins gab es eine Vielzahl von Konzerten, u.a. mit Taylor Swift, Bruce Springsteen und Rammstein, aber auch das Biathlon-Event, Abifeiern oder Messen.
Wie Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers in einem Gespräch mit Medienvertretern betont, hat man die eigenen Ziele im vergangenen Geschäftsjahr erreicht. Dies gilt vor allem für das Ergebnis. Schalke 04 kann einen Gewinn von 5,5 Millionen Euro ausweisen. Die Prognose lag bei einem Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Millionenbereich.
Die Verbindlichkeiten sinken von 162,7 Millionen Euro auf 147,9 Millionen Euro. Noch vor vier Jahren meldeten die Gelsenkirchener Verbindlichkeiten von 238 Millionen Euro. Rühl-Hamers sagt: „Trotz wirtschaftlicher und sportlicher Herausforderungen in den vergangenen Spielzeiten sind wir weiter auf einem guten Weg, unsere finanzielle Stabilität auszubauen und neue Handlungsspielräume zu gewinnen. Entscheidend dafür ist, dass wir in unserer Konsequenz nicht nachlassen, weder bei der Generierung von Einnahmen als auch bei der Kostenkontrolle.“
Im kommenden Jahr entfallen ab dem 30. Juni 2026 die 25jährigen planmäßigen Abschreibungen auf die Arena. Diese machen jährlich einen mittleren einstelligen Millionenbetrag aus. Der Wegfall sollte sich ab dem Geschäftsjahr 2026/27 somit positiv in den Zahlen auswirken. Rühl-Hamers: „Das wird uns bei der Erfüllung der DFL-Nettoeigenkapitalregel Luft verschaffen.“
Die Vorständin fährt fort: „Parallel setzen wir unseren Stabilisierungskurs konsequent fort, um neue finanzielle Spielräume für künftige Investitionen zu ermöglichen. Unsere neue Anleihe, die primär unsere auslaufende Anleihe 2021/2026 refinanzieren soll, stellt dabei einen wichtigen Baustein unserer langfristigen Finanzplanung dar.“
Neue Anleihe in den Startlöchern
Mit der kommenden Anleihe soll zudem die 2027 fällige Anleihe zumindest teilweise refinanziert werden. Die beiden Altanleihen haben ein ausstehendes Volumen von 15,9 Millionen Euro (2026) sowie 34,1 Millionen Euro (2027). Insgesamt müssen somit bis Sommer 2027 50 Millionen Euro refinanziert werden. Es wäre keine Überraschung, wenn die neue Anleihe ungefähr dieses Maximalvolumen hätte.
Allerdings gibt es bisher noch keine Informationen zum genauen Volumen, zur Laufzeit und zur Verzinsung der Anleihe. Diese werden erst mit der Genehmigung des Wertpapierprospekts in den kommenden Tagen publiziert werden. Klar ist aber bereits, dass Altgläubiger ihre Papiere in die neue Anleihe umtauschen können.
Rühl-Hamers nennt die neue Anleihe einen wichtigen Baustein im Stabilisierungskurs von Schalke 04. Zuletzt haben vor allem Retailinvestoren das Papier gezeichnet. Auf Schalke hofft man aber, dass sich auch institutionelle Investoren für das neue Papier interessieren werden. Schalke 04 ist seit 2012 am Anleihemarkt aktiv. Bisher hat der Club fünf Anleihen begeben und ist allen Verbindlichkeiten punktgenau nachgekommen.
Hilfreich bei der Emission könnte auch die starke Fanbasis von Schalke 04 sein. Der Verein hat 200.000 Mitglieder und eine globale Reichweite von etwa neun Millionen Followern in den sozialen Medien. Rühl-Hamer: „Diese enorme Basis ist unser größter Schatz – sie gibt uns Rückhalt, Identität und zugleich die Verpflichtung, verantwortungsvoll und nachhaltig zu wirtschaften.“
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Schalke 04 mit einem ausgeglichenen bis leicht positiven Ergebnis im einstelligen Millionenbereich. Dazu Rühl-Hamers: „Unsere oberste Priorität bleibt es, ein wettbewerbsfähiges Budget für den Sport bereitzustellen, um einen nachhaltigen Wiederaufstieg in die Bundesliga zu ermöglichen. Gleichzeitig gilt es, zu jeder Zeit unsere finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen und das Eigenkapital weiter zu verbessern. Dieser Dreiklang muss jederzeit funktionieren – auch angesichts der aktuellen Entwicklung im sportlichen Bereich sind wir hier sehr zuversichtlich.“
Die 2026er Anleihe von Schalke 04 steht bei 102,4 Prozent. Die 2027 auslaufende Anleihe notiert bei 102,5 Prozent.
