Defama: Die 100 rücken näher
In der jüngsten Vergangenheit hat es bei Defama einen kleinen Strategiewechsel gegeben. Man meldet nicht mehr jeden einzelnen Kauf mittels Corporate-News. Bei einem Portfolio von inzwischen 91 Objekten ist ein einzelner Kauf nicht mehr die ganz große Nachricht.
Dennoch bleibt auf der m:access Konferenz der Börse München nicht unerwähnt, dass Defama Anfang Oktober ein weiteres Objekt gekauft hat. Dabei handelt es sich um ein Einkaufszentrum in Riesa, bei dem Action der Hauptmieter ist. Der Neuerwerb hat eine vermietbare Fläche von 1.063 Quadratmetern. Erbaut wurde das Gebäude 1998, es gibt 35 Stellplätze. Die jährliche Miete liegt bei rund 100.000 Euro, erworben wurde die Immobilie für 0,98 Millionen Euro. Das passt perfekt zum Vorgehen von Defama. Man zahlt gerne einen Kaufpreis, der etwa dem 10fachen der Jahresmiete entspricht.
Seit Sommer 2016 ist Defama an der Börse gelistet. Damals lag der erste Kurs bei 4,13 Euro. Seitdem ist die Aktie deutlich nach oben gegangen. Aktuell werden Preise von mehr als 29 Euro aufgerufen.
Das dürfte stark mit dem seit jener Zeit gewachsenen Portfolio zusammenhängen. Allein in 2025 hat Defama bisher 15 Zukäufe getätigt, 2024 waren es 14. Allerdings wurden im laufenden Jahr auch drei Objekte verkauft. Bei den Kaufpreisen sieht Defama-Gründer Schrade eine leichte Aufwärtstendenz, dafür verbessert sich auch die Qualität der angebotenen Objekte. Glücksritter haben den Markt verlassen, das macht vieles einfacher. Da es aber auch keine wirklichen Notverkäufe mehr gibt, dürften die Preise nicht noch weiter absacken.
Klare Absage an eine Anleihe
Im vergangenen Jahr hat Defama seinen Personalbestand verdoppelt. Wie Schrade auf Nachfrage der Redaktion von 4investors.de mitteilt, beschäftigt die Gesellschaft derzeit 50 Personen. So hat man die Grundlage für das weitere Wachstum gelegt. Defama-Chef Matthias Schrade glaubt, dass man mit der aktuellen Personalstärke noch 20 weitere Zukäufe stemmen kann. Danach müsste weiteres Personal eingestellt werden. Verzichten will Schrade weiter auf die Emission einer Anleihe. Auch eine Kapitalerhöhung sei für die kommenden Wachstumsschritte nicht wirklich notwendig.
Im laufenden Jahr erwartet die Berliner Gesellschaft einen Gewinn von mehr als 5 Millionen Euro. Der FFO soll bei 11 Millionen Euro liegen, zum Halbjahr stand dieser bei 5,5 Millionen Euro. Wie in den vergangenen Jahren will Defama die Dividende weiter steigern. Zuletzt wurden 0,60 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet.
2030 will Schrade einen FFO je Aktie von 4,00 Euro schaffen, das entspricht 19 Millionen Euro. Der Wert des Portfolio soll in fünf Jahren, so betont Schrade in München erneut, auf 500 Millionen Euro ansteigen. Ende Juni hatte das Defama-Portfolio einen Wert von 344 Millionen Euro.
Der Wochen-Schlusskurs der m:access-notierten Defama Aktie (WKN: A13SUL, ISIN: DE000A13SUL5, Chart, News) liegt bei 29,20 Euro.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Fachmarkt - DEFAMA.
