Gerresheimer Aktie: Kursziele stürzen ab – hohe Risiken

Nach der jüngsten Gewinnwarnung hat sich der Druck auf die Gerresheimer Aktie deutlich erhöht. Mehrere Analysten reduzierten ihre Kursziele massiv, während nur wenige Häuser an einer positiven Einschätzung festhalten.
JPMorgan sieht trotz des Kursrutsches eine überverkaufte Marktlage und bleibt bei der Einstufung „Overweight”. Das Kursziel wird nach der erneuten Prognosesenkung allerdings von 99,30 auf 46 Euro drastisch gekürzt. Der Vertrauensverlust unter Investoren sei nachvollziehbar, heißt es in der Analyse. Auf dem aktuellen Kursniveau überwiege jedoch laut JPMorgan das langfristige Aufwärtspotenzial, da die fundamentale Perspektive des Verpackungsspezialisten intakt bleibe.
Jefferies bleibt zwar bei der Kaufempfehlung für den MDAX-Titel, verweist jedoch auf die verfehlten Konsensprognosen im dritten Quartal. Nach Vorlage der detaillierten Zahlen hatte sich bestätigt, dass der Gewinn deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Das Kursziel bleibt bei 66,80 Euro.
Aktienkurs von Gerresheimer seit 2023 im Sturzflug
Die Deutsche Bank reagiert dagegen mit einer deutlichen Kurszielkürzung und senkt ihre Zielmarke der Gerresheimer Aktie von 49 auf 34 Euro. Die Einstufung bleibt auf „Hold”. Das Institut verweist auf die wachsende Verschuldung und zweifelt an der Zuverlässigkeit der Ausblicke des Konzerns. Zudem könnte der geplante Verkauf des Behälterglasgeschäfts unter ungünstigen Bedingungen erfolgen, sollte sich die operative Schwäche des Segments fortsetzen.
Deutlich pessimistischer äußert sich die DZ Bank. Sie setzt die Gerresheimer Aktie von „Halten” auf „Verkaufen” nach unten und verringert den fairen Wert von 37 auf 25 Euro. Die Analysten verweisen auf sehr schwache Quartalszahlen und den anhaltenden Rückgang der Gewinnerwartungen. Ihre Schätzungen für das bereinigte Ergebnis je Aktie in den kommenden Geschäftsjahren wurden spürbar reduziert.
Die Gerresheimer Aktie (WKN: A0LD6E, ISIN: DE000A0LD6E6, Chart, News) notiert bei 28,78 Euro mit 0,07 Prozent im Plus. Der Titel notiert weit unter früheren Kursen - noch am 24. September und damit vor wenigen Handelstagen wurden fast 43 Euro für den Anteilschein des Düsseldorfer Konzerns gezahlt, im September 2023 waren es in der Spitze 122,90 Euro.