Börse am Morgen: Bitcoin, Mercedes-Benz, Volkswagen, Konjunkturdaten - Nord LB Marktbericht

Das Verbrauchervertrauen in den USA sank laut Uni Michigan im Oktober nur minimal auf 55,0 Punkte (Vormonat: 55,1). Die Lageeinschätzung verbesserte sich leicht, während die Erwartungen etwas gedämpfter ausfielen. Der laufende Regierungs-Shutdown zeigt bislang keine spürbaren Auswirkungen auf die Konsumentenstimmung. Die Inflationserwartung für die nächsten zwölf Monate liegt bei 4,6% (September: 4,7%). Die tatsächliche Teuerung stieg zuletzt: Im August lag die Jahresrate bei 2,9%, für September wird ein Anstieg auf 3 1% erwartet.
Im August 2025 lagen die Preise für den Neubau konventioneller Wohngebäude in Deutschland um 3,1% über dem Vorjahresniveau. Im Mai, dem vorherigen Monat der Berichtsstatistik, hatte der Anstieg noch 3,2% betragen. Gegenüber Mai erhöhten sich die Preise im August um 0,5%
Im August 2025 verzeichneten deutsche Beherbergungsbetriebe rund 59,4 Mio. Übernachtungen, ein Plus von y/y 0,7?%. Während die Inlandsnachfrage um 1,6% auf 49,7 Mio. stieg, sanken die Auslandsübernachtungen um 3,8% auf 9,8 Mio. Von Januar bis August wurden insgesamt 339,2 Mio. Übernachtungen gezählt – 0,1% weniger als im Rekordzeitraum 2024 (Inlandsübernachtungen +0,6%; Auslandsübernachtungen -3,1%).
Laut Statistischem Bundesamt wird die deutsche Weinmosternte 2025 voraussichtlich bei 8,2 Mio. Hektolitern liegen – ein Plus von 5?% gegenüber dem Vorjahr. Die Ernte bleibt damit leicht unter dem Sechsjahresmittel (–3?%), profitiert aber von besseren Witterungsbedingungen. Rheinhessen und Pfalz liefern mit zusammen 4,2 Mio. Hektolitern über die Hälfte der Gesamtmenge, gefolgt von Baden und Württemberg mit weiteren 26?%.
Wochenausblick
Die Highlights dieser Woche bilden mitunter die Beurteilungen des ZEW Wirtschaftsinstituts, welche am Dienstag Anhaltspunkte über die Verfassung der deutschen Wirtschaft liefern. Für die Eurozone werden am Mittwoch Daten zur Industrieproduktion gemeldet. Für den gleichen Tag terminiert, aber voraussichtlich wohl nicht erscheinend, ist der Konsumentenpreisindex der USA. Wegen des Regierungs-Shutdowns werden sowohl diese als auch viele der Zeitreihen vom Donnerstag zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht. Hier kommt „privaten“ Entitäten eine wichtige Rolle zu, denn unter anderem der NAHB Index vermag Auskunft über die Verfassung des US-amerikanischen Immobilienmarktes zu geben.
Renten- und Aktienmärkte
Die Rentenmärkte profitierten dagegen von Trumps Drohungen. Sowohl in den USA als auch in Europa stiegen die Kurse.
Nach massiver Kritik an China durch US-Präsident Trump, verbunden mit neuen Zolldrohungen, drehten sowohl die europäischen als auch amerikanischen Aktienmärkte zum Wochenende tief in den roten Bereich.
DAX -1,40%; MDAX -2,10%; TecDAX -2,23%; Dow Jones -1,90%; S&P 500 -2,71%; Nasdaq Comp. -3,56%.
Unternehmen
Volkswagen hat im dritten Quartal 2,2 Mio. Fahrzeuge ausgeliefert – ein Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr. Rückgänge in China (-7%) und Nordamerika (-10%) wurden durch Zuwächse in Westeuropa (+8%) und Südamerika (+10%) kompensiert. Besonders gefragt waren Elektroautos in Europa. Die Kernmarke VW blieb mit 1,17 Mio. Einheiten stabil, während Skoda und Seat/Cupra das Volumensegment um 3% stärkten. Audi (-2,6%) und Porsche (-5,7%) litten unter der Schwäche in China, schnitten aber besser ab als Mercedes-Benz (-12%). Nach 9M stieg der Absatz um 1% auf 6,6 Mio. Fahrzeuge. VW setzt in China auf Verbrenner statt Preiskampf bei E-Autos und bleibt mit 22% Marktführer. Der weltweite BEV-Absatz stieg um 42% auf 717.500 Einheiten.
Der Jeans-Hersteller Levi Strauss hebt seine Jahres Prognose an und erwartet für das GJ 2025 nun ein organisches Umsatzplus von rund 6% (zuvor: 4,5–5,5?%) und einen bereinigten Gewinn je Aktie von USD 1,27-1,32?(zuvor: USD 1,25-1,30). Grund ist die starke Nachfrage nach weit geschnittenen Jeans. Analysten hatten aber im Schnitt USD 1,31?je Aktie erwartet.
Devisen und Rohstoffe
Während die Rohölpreise nach der USD/China-Eskalation merklich nachgaben, ging die Rally bei Edelmetallen nach kurzer Unterbrechung vom Donnerstag weiter.
Der am Thema „Seltene Erden“ entzündete Konflikt belastete den USD. Der EUR konnte die Marke von USD 1,16 zurück erobern.
Bitcoin stürzte unter die Marke von USD 110.000, konnte sich im Verlauf des Wochenendes aber wieder etwas erholen.
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