Deutz steigt mit Übernahme in den Markt für militärischen Drohnen ein

Deutz hat den Erwerb der SOBEK Group mit Sitz in Hirschberg bekanntgegeben. Das Unternehmen entwickelt elektrische Antriebssysteme, die unter anderem in militärischen Drohnen eingesetzt werden. Im zivilen Bereich gehören Motorsport, Medizintechnik und Robotik zum Kundenkreis.
Mit dem Kauf erschließt Deutz einen neuen Markt im Defense-Segment. „Durch SOBEK bekommen wir direkten Zugang zum stark wachsenden Verteidigungsmarkt und schaffen die Grundlage, diesen auch über den Einsatz klassischer Antriebe hinaus strategisch zu erschließen“, so Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte am Dienstag. „Die Nachfrage nach militärischen Drohnen wird weiter zunehmen“, so der Manager. Man wolle zudem „das etablierte Geschäft im Motorsport und in der Medizintechnik weiter ausbauen“.
Kapitalerhöhung wird durch Deutz geprüft
SOBEK rechnet im Geschäftsjahr 2025 mit einem Umsatz im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll zwischen 10 und 12 Millionen Euro liegen. Für Deutz ergibt sich daraus ein Kaufpreis-Multiple auf Basis des erwarteten EBITDA von rund 11. Der Erwerb umfasst sämtliche Anteile, die bisher dem Eigentümer Olaf Hahn gehörten.
Die Finanzierung der Übernahme ist durch Kreditlinien gesichert. Darüber hinaus prüft Deutz eine Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital ohne Bezugsrecht in Höhe von bis zu 10 Prozent des derzeitigen Grundkapitals zur Refinanzierung der Transaktion zu nutzen. Der Abschluss der Übernahme wird zeitnah erwartet.
Die Deutz Aktie (WKN: 630500, ISIN: DE0006305006, Chart, News) notiert bei 9,40 Euro mit 5,32 Prozent im Plus.