Formycon erwartet starkes zweites Halbjahr und spätestens 2027 „ein positives EBITDA”

Formycon hat im ersten Halbjahr 2025 einen Konzernumsatz von rund 9 Millionen Euro erzielt, nach 26,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang war erwartet und resultierte Unternehmensangaben vom Mittwoch zufolge vor allem aus den hohen Einmalerlösen 2024 aus Meilensteinzahlungen für FYB202 sowie geringeren Erstattungen aus den Projekten FYB201 und FYB203. Neue Umsätze aus der Beteiligung an FYB202 in Höhe von 1,7 Millionen Euro konnten den Rückgang bislang nicht ausgleichen.
Für das zweite Halbjahr rechnet Formycon allerdings mit deutlichen Impulsen, insbesondere durch den weiteren Marktausbau von FYB202 und geplante Lizenzabschlüsse für FYB206.
„Beide Programme sind hervorragend positioniert, um im weiteren Jahresverlauf und insbesondere im vierten Quartal maßgeblich zur Erreichung unserer Ziele beizutragen. Unsere Prognose für 2025 bleibt daher im Wesentlichen unverändert”, so Enno Spillner, CFO der Formycon AG.
FYB202, ein Stelara-Biosimilar, wird seit dem ersten Quartal 2025 von Fresenius Kabi in den USA vermarktet und seit März in mehreren europäischen Ländern eingeführt. In Deutschland erfolgt der Vertrieb unter dem Namen Fymskina durch Ratiopharm. Beim Ranibizumab-Biosimilar FYB201 erzielte Formycon 0,8 Millionen Euro Umsatzbeteiligung, nach 3,8 Millionen Euro im Vorjahr. In den USA ruht die Vermarktung derzeit, soll aber 2026 wieder aufgenommen werden.
Anleihe über 70 Millionen Euro platziert
Das EBITDA des Konzerns lag im ersten Halbjahr 2025 bei -17,9 Millionen Euro, nach -16,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA belief sich auf -19,2 Millionen Euro, nach -2,1 Millionen Euro im Vorjahr. Hierin enthalten ist ein At-Equity-Ergebnis aus der 50-Prozent-Beteiligung an Bioeq von -1,2 Millionen Euro, nach +14,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr erwartet Formycon unverändert ein EBITDA zwischen -20 und -10 Millionen Euro.
Unter dem Strich weist Formycon einen Halbjahresverlust von 54,2 Millionen Euro aus nach 10,1 Millionen Euro zuvor. Das EBIT-Minus ist von knapp 18 Millionen Euro auf 31,4 Millionen Euro gestiegen.
Das Nettoumlaufvermögen lag zum 30. Juni 2025 bei rund 17 Millionen Euro, nach 55,1 Millionen Euro Ende 2024. Durch den Mittelzufluss aus der im Juli platzierten Unternehmensanleihe über 70 Millionen Euro, der nach dem Stichtag erfolgte, hat Formycon die Prognose für das Working Capital 2025 von 25 bis 35 Millionen Euro auf 55 bis 65 Millionen Euro angehoben.
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Formycon mit Umsätzen zwischen 55 und 65 Millionen Euro. Die erwartete Steigerung basiert vor allem auf höheren Erlösen aus FYB202 im zweiten Halbjahr sowie zusätzlichen Lizenzvereinbarungen für FYB206. Das Unternehmen sieht die Finanzierung der laufenden Entwicklung und des operativen Betriebs gesichert und strebt an, spätestens 2027 ein positives EBITDA zu erreichen. Im idealen Fall könne dies schon 2026 der Fall sein, so das Unternehmen.
Die Formycon Aktie (WKN: A1EWVY, ISIN: DE000A1EWVY8, Chart, News) notiert bei 24,40 Euro mit 3,56 Prozent im Minus.
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