Börse am Morgen: Apple, Bechtle, Jungheinrich, Hannover Rück, Knaus-Tabbert, Münchener Rück - Nord LB Marktbericht

Der als wichtiger Frühindikator für die deutsche Industrieproduktion geltende LKW-Maut-Fahrleistungsindex ist im Juli gegenüber dem Vormonat Juni recht kräftig um 2,3% gestiegen. Außerdem lag der Index um 1,1% über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Wochenausblick: In dieser Woche wird die australische Zentralbank über den Leitzins beraten, wobei wir von einer Senkung der Cash Rate um 25 Basispunkte ausgehen. Die geldpolitischen Headlines werden außerdem von den US-amerikanischen Inflations- und Einzelhandelsdaten bestimmt, wobei eine Senkung des Leitzinses aufgrund der schwachen Arbeitsmarktdaten zunehmend wahrscheinlich wird. Die ZEW-Barometer werfen darüber hinaus einen Blick in die Zukunft der deutschen Wirtschaft. Spannend wird zur Mitte der Woche auch noch einmal, wie die britische Wirtschaft im zweiten Quartal performt hat. Darüber hinaus läuft auch die Berichtssaison der Unternehmen zum Q2 2025 weiter auf Hochtouren.
Aktienmärkte
Der deutsche Leitindex DAX kletterte in der vergangenen Woche unterstützt von positiven Unternehmensnachrichten über 3% nach oben. Trotzdem ging ihm zum Wochenende die Luft aus. Nachdem die Münchener Rück über weitere Preisrückgänge bei den Vertragserneuerungen zum 1. August berichtete, ging es mit der Notierung – und im Gefolge auch bei Hannover Rück – spürbar südwärts.
Die Wall Street legte am Freitag weiter zu. Im Rahmen der Spekulationen um die zukünftige personelle Besetzung der Notenbank, setzte sich die damit verbundene Hoffnung auf ein sinkendes Zinsniveau durch und unterstützte die Marktentwicklung. Apple glänzte vergangene Woche mit einem Wertzuwachs von 13,3%. US-Präsident Trump hatte erwähnt, dass der iPhone-Hersteller weitere USD 100 Mrd. (und damit insgesamt USD 600 Mrd.) in den USA investieren werde. Dies hätte für das Unternehmen entsprechende Implikationen hinsichtlich der US-Zölle.
DAX -0,12%; MDAX +0,52 %; TecDAX +0,26 %; Dow +0,47%; S&P 500 +0,78%; Nasdaq Comp. +0,98%.
Unternehmen
Jungheinrich erzielte im 1. Halbjahr zwar eine leichte Umsatzsteigerung auf EUR 2,66 Mrd. (Vj.: EUR 2,62 Mrd.), gleichzeitig sank das EBIT jedoch um 2% auf EUR 210,5 Mio. Die Hamburger verwiesen auf ein herausforderndes Marktumfeld bei einer schwachen konjunkturellen Dynamik insbesondere in den europäischen Kernmärkten sowie auf einen zunehmenden Preisdruck im Neugeschäft. Vor dem Hintergrund anfallender Einmalaufwendungen im Rahmen des laufenden Transformationsprogramms sowie des Verkaufs des Russlandgeschäfts hatte Jungheinrich bereits am 21. Juli die Jahresprognose reduziert. Erwartet werden nun Auftragseingänge sowie Umsätze jeweils in einer Spanne von EUR 5,3 Mrd. bis EUR 5,9 Mrd. sowie ein EBIT zwischen EUR 160 Mio. und EUR 230 Mio.
Der Freizeitfahrzeug-Hersteller Knaus-Tabbert erzielte in H1 2025 Fortschritte bei seiner strategischen Neuausrichtung. Die Senkung von Fix- und Personalkosten führte zu einer verbesserten finanziellen Effizienz und die Lagerbestände an Fahrzeugen konnten weiter reduziert werden. Der Umsatz lag mit EUR 571,7 Mio. um 18,3% unter demjenigen der Vorjahresperiode. Beim bereinigten EBITDA zeigte sich die verlängerte Produktionsunterbrechung sowie die geringere Gesamtleistung mit einem Wert von EUR 22,7 Mio. (Vj.: EUR 67,5 Mio.). Der Free Cashflow konnte dagegen auf EUR 70,1 Mio. (Vj.: EUR 32,4 Mio.) zulegen. Unterm Strich stand ein Verlust von EUR 4,8 Mio. (Vj.: Gewinn von EUR 30,9 Mio.). Durch eine Umstrukturierung des Produktportfolios zum Modelljahr 2026 soll sich die Komplexität um 30% reduzieren.
Der IT-Dienstleister Bechtle kehrte in Q2 2025 auf den Wachstumspfad zurück. Das Geschäftsvolumen stieg um 5% auf EUR 1,93 Mrd., der Umsatz um 0,8% auf EUR 1,49 Mrd. Der Vorsteuergewinn lag mit EUR 66,8 Mio. noch um 20% unter dem Vorjahreswert. Das Bechtle-Management erkennt vor allem in Deutschland und Frankreich positive Signale und erwartet ein stärkeres Wachstum ab dem Spätsommer. Das Unternehmen strebt weiterhin ein Vorsteuerergebnis von +/-5% zum Vorjahreswert an. Laut Management sei dies ambitioniert, aber möglich.
Devisen
Der EUR zeigte sich in der vergangenen Woche stärker gegenüber dem USD. Am Freitag fehlten in der Währungsrelation EUR/USD aber Impulse.
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