SFC Energy senkt Prognose: US-Zölle und Verzögerungen bei Rüstungsprojekten in Indien

SFC Energy hat die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angepasst. Der Vorstand rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 146,5 und 161 Millionen Euro, nachdem zuvor 160,6 bis 180,9 Millionen Euro erwartet wurden. Für das bereinigte EBITDA stellt SFC Energy 13 bis 19 Millionen Euro in Aussicht nach bisher 24,7 bis 28,2 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT wird mit 5 bis 11 Millionen Euro angegeben, hier erwarteten die Süddeutschen bisher 17,5 bis 20,6 Millionen Euro.
Die Anpassung begründet das Unternehmen mit anhaltenden makroökonomischen Unsicherheiten, der Abwertung wichtiger Konzernwährungen wie Dollar und Indische Rupie sowie einer schwächeren Nachfrage in neuen Regionen infolge veränderter US-Zollpolitik. So sei das Neugeschäft in den USA im laufenden Geschäftsjahr bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben, meldet SFC Energy.
Laut Angaben von SFC Energy vom Freitag sind zudem unter anderem Verzögerungen bei Rüstungsprojekten zu sehen, insbesondere in Indien. Gelder für Rüstungsvorhaben fließen zurzeit schwerpunktmäßig unter anderem in Drohnenprojekte. Die Projektverschiebungen seien „unerfreulich”, so SFC-CEO Peter Podesser, die Vorhaben allerdings lediglich verschoben und „nicht weg”. Man rechne nun mit einer voraussichtlichen Realisierung im kommenden Jahr.
Ergebnisse rückläufig, Umsatz von SFC Energy steigt
Belastungen für das Ergebnis kommen 2025 zudem von einem größeren internen IT-Projekt zustande. SFC Energy implementiert ein neues ERC-System. Bei den Kosten für das Projekt seien allerdings keine signifikanten Budgetüberschreitungen zu erwarten, sagt CFO Daniel Saxena am Freitag in einer Telefonkonferenz des Unternehmens mit Analysten.
Nach vorläufigen Zahlen erzielte SFC Energy im ersten Halbjahr 2025 Umsatzerlöse von 73,6 Millionen Euro nach 70,9 Millionen Euro im Vorjahr. Das bereinigte EBITDA fiel auf 8,5 Millionen Euro nach 12,5 Millionen Euro, das bereinigte EBIT verringerte sich auf 4,6 Millionen Euro nach 9,6 Millionen Euro.
Die Nettofinanzposition beziffert SFC Energy auf 46 Millionen Euro. Kapitalbedarf sieht man damit nicht und verfüge „über eine solide Finanzausstattung für die weiteren Expansionspläne”.
SFC Energy sieht sich trotz der Prognosekorrektur weiter auf einem profitablen Wachstumspfad. Im Defense-Segment erwartet das Unternehmen zeitnahe Vergaben größerer Projekte in Indien und Europa. Im Infrastrukturbereich wurde mit einem Großprojekt im Bereich Baustellensicherung in Deutschland ein neuer Markt erschlossen.
Außerdem investiert SFC Energy in eine neue US-Produktion, die im vierten Quartal starten soll, und prüft Übernahmen zur Beschleunigung des Marktzugangs in den USA und Südostasien. „Ziel ist es, das Wachstum mit Bestands- und Neukunden weiter zu beschleunigen und die Auswirkungen von US-Zöllen spürbar zu kompensieren”, so Podesser. Zudem stehen mögliche Übernahmen in den USA und Südostasien auf der Agenda.