RTL und Sky: Aktien-Analysten warnen vor langer Integrationsphase

RTL hat sich mit der Übernahme von Sky Deutschland überraschende Ziele gesetzt. Analysten fragen sich allerdings, ob die erhofften Synergien nicht von neuen Problemen aufgezehrt werden. Besonders die Abhängigkeit von teuren Medienrechten sorgt für wachsende Skepsis. Auch der schwache Werbemarkt dämpft die Erwartungen.
Analysten von JPMorgan zeigen sich zurückhaltender als zuvor, erwarten aber weiter steigende Kurse der RTL Aktie (WKN: 861149, ISIN: LU0061462528, Chart, News). Das Kursziel für den MDAX-Titel wurde um 3 auf 40 Euro reduziert, gleichzeitig wird aus dem bisherigen „Overweight“ ein „Neutral“. Hintergrund ist die befürchtete Dauerbelastung durch die Sky-Integration. Die Abhängigkeit von wiederkehrend teurer Rechtevergabe, etwa im Fußballbereich, lasse langfristig wenig Spielraum. Erwartete Einsparungen könnten durch steigende Lizenzkosten oder intensiveren Wettbewerb schnell verpuffen, heißt es in der Einschätzung.
Auch bei der Deutschen Bank bleiben die Experten auf Abstand. Zwar wurde das Kursziel für die RTL Group leicht von 35 auf 36 Euro angehoben, an der Einstufung „Hold“ ändert sich jedoch nichts. Die Analysten rechnen mit einem erneut schwachen Quartal. Branchenübergreifend seien die Rahmenbedingungen im europäischen Fernsehmarkt weiter schwierig – insbesondere im Werbegeschäft. Konsolidierungsfantasien rund um RTL, ProSiebenSat.1 und Sky Deutschland seien zwar präsent, aber wohl bereits weitgehend eingepreist.
Die RTL Group Aktie (WKN: 861149, ISIN: LU0061462528, Chart, News) notiert bei 34,50 Euro mit 6,63 Prozent im Minus.