Delivery Hero sieht klare Wachstumschancen

Südkorea ist für Delivery Hero ein besonders wichtiger Markt, vermutlich ist es sogar der wichtigste Markt der Gesellschaft. Doch Barbara Jeitler, IR Manager der Berliner, sieht auf diesem asiatischen Markt noch deutliches Wachstumspotenzial. Dies macht sie auf einem virtuellen Round Table von mwb research deutlich.
Delivery Hero legt einen starken Fokus darauf, diesen Markt intensiver zu bearbeiten. So arbeitet man an der Logistik. Diese hat im Vergleich zu manchem Mitbewerber in dem Land Verbesserungsbedarf. Auch will man die eigenen Essenslieferungen stärker in den Vordergrund rücken. In anderen Ländern machen diese 80 Prozent des Umsatzes aus, in Südkorea wird dieses Ziel noch nicht erreicht. Daran will man arbeiten.
Neben Südkorea ist das Unternehmen in fast 70 weiteren Ländern – allerdings nicht in Deutschland - weltweit aktiv. Dabei nimmt man rund 50 Mal die führende Position am Markt ein. Darauf lässt sich aufbauen. Hat man bisher jedoch das Wachstum als Hauptziel ausgegeben, so konzentriert man sich seit einiger Zeit mehr auf die Profitabilität. Inzwischen ist man beim bereinigten EBITDA klar im positiven Bereich. Tendenz steigend.
2024 wurde ein Bruttowarenvolumen (GMV) von 48,8 Milliarden Euro erzielt (+8 Prozent), der Umsatz lag bei 12,8 Milliarden Euro (+22 Prozent). Das bereinigte EBITDA stand bei 693 Millionen Euro (Vorjahr: 253,3 Millionen Euro). Die Nettoverschuldung ist von 4,1 Milliarden Euro (2023) auf 1,9 Milliarden Euro gesunken. Hier spielt der Börsengang von Talabat eine wichtige Rolle, der 1,9 Milliarden Euro in die Gesellschaft gespült hat. Auch in den kommenden Jahren soll die Verschuldung weiter zurückgehen.
2025 will Delivery Hero den GMV um 8 Prozent bis 10 Prozent steigern. Beim Umsatz soll es ein Plus von 17 Prozent bis 19 Prozent geben. Das bereinigte EBITDA sieht der Konzern bei 975 Millionen Euro bis 1,025 Milliarden Euro.
Mit der Bewertung der Aktie ist nicht jeder zufrieden. Jeitler sieht für den aktuellen Kurs mehrere Gründe. Investoren wollen ein weiteres Wachstum in Südkorea sehen. Dort stand Delivery Hero aufgrund von Wettbewerbern zuletzt unter Druck. Auch in Saudi-Arabien haben neue Konkurrenten den Markt betreten. Das hat in Investorenkreise Sorgen hinsichtlich der Profitabilität ausgelöst. Es ist nun an Delivery Hero, diese Sorgen zu zerstreuen – indem man weiter wächst.
Die Aktien von Delivery Hero (WKN: A2E4K4, ISIN: DE000A2E4K43, Chart, News) verlieren 8,03 Prozent auf 22,80 Euro. Die Aktien haben in den vergangenen sechs Monaten rund 30 Prozent nachgegeben.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Delivery Hero.