Leifheit: Ecommerce als ein Impulsgeber

Leifheit gehört zu den Markennahmen, die vermutlich fast jeder Verbraucher in Deutschland kennt. Das Unternehmen aus Nassau an der Lahn ist in vielen Wohnungen mit unterschiedlichsten Haushaltsprodukten vertreten. Dass die Gesellschaft auch börsennotiert ist, dürfte hingegen weniger bekannt sein.
82 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Leifheit in seiner Haushaltssparte. Das geht von der Bodenreinigung über die Küche bis hin zur Wäschepflege. 6 Prozent der Umsätze kommen aus der Sparte Wellbeing, 12 Prozent werden mit private Labels gemacht. Insgesamt wurden so 2024 259,2 Millionen Euro erwirtschaftet. Das EBIT lag bei 12,1 Millionen Euro.
Der Fokus von Alexander Reindler, CEO von Leifheit, liegt auf Europa. Hier will der Chef weiter expandieren. Der aktuelle Marktanteil steht bei 9,6 Prozent, damit gibt es noch Luft nach oben. Reindler will bei seinen internationalen Expansionsideen mit seiner starken Marke, die er aber auch auffrischen will, punkten. Interessante Märkte sind für ihn, wie er auf der Frühjahrskonferenz des Equity Forums sagt, Polen und Spanien.
Zudem soll der Ecommerce bei Leifheit für Impulse sorgen. 2024 wurden 22 Prozent des Umsatzes über das Internet erwirtschaftet, mittelfristig sollen es 30 Prozent sein.
Mit dem Verlauf des ersten Quartals zeigt sich Reindler in Frankfurt nicht zufrieden. Verbraucher agieren derzeit zurückhaltend, daher hat der Umsatz die Erwartungen verfehlt. Leifheit meldete einen Umsatz von 63,7 Millionen Euro (-3,3 Prozent). Das EBIT ging von 3,4 Millionen Euro auf 3,1 Millionen Euro zurück. Je Aktie wurden 0,22 Euro (Vorjahr: 0,23 Euro) verdient.
Prognose für 2025
Für das Gesamtjahr prognostiziert Leifheit trotz des schwachen Auftaktquartals ein Umsatzplus von 2 Prozent bis 4 Prozent. Das EBIT soll sich von 12,1 Millionen Euro auf 15 Millionen Euro bis 17 Millionen Euro verbessern.
Mittelfristig soll es ein Umsatzplus von 3 Prozent bis 6 Prozent geben. Die Marge soll zwischen 7 Prozent und 10 Prozent stehen. Für 2030 peilt der CEO einen Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von mehr als 10 Prozent an.
Vor wenigen Tagen hat die Hauptversammlung von Leifheit eine Gesamtdividende von 1,20 Euro je Aktie beschlossen. Diese setzt sich aus einer normalen Dividende (1,15 Euro) und einer Sonderdividende (0,05 Euro) zusammen. Bei einem aktuellen Kurs von rund 20 Euro errechnet sich daraus eine interessante Rendite von 6 Prozent.
Berücksichtigen sollte man dabei noch ein Aktienrückkaufprogramm, das bis Ende April lief. Dabei wurden fast 400.000 eigene Aktien erworben. Das Programm hatte ein Gesamtvolumen von rund 7 Millionen Euro. Leifheit hält derzeit mehr als 870.000 eigene Aktien. Das entspricht 8,71 Prozent des Grundkapitals.
Die Aktien von Leifheit (WKN: 646450, ISIN: DE0006464506, Chart, News) verlieren 4,1 Prozent auf 19,15 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 25 Prozent zugelegt.