Moderna: Regierungs-Ärger bei Vogelgrippe-Impfstoff

Moderna hat Zwischenergebnisse aus einer Phase-1/2-Studie zu seinem Pandemie-Impfstoff mRNA-1018 gegen die H5-Vogelgrippe vorgestellt. Demnach erzielte der mRNA-Kandidat des US-Konkurrenten von BioNTech bei rund 300 gesunden Erwachsenen eine robuste Immunantwort. Drei Wochen nach der zweiten Dosis erreichten laut Moderna 97,8 Prozent der Probanden einen Antikörpertiter von mindestens 1:40. Im Vergleich zum Ausgangswert entspricht das einer 44,5-fachen Steigerung. Zu Beginn der Studie hatten nur 2,1 Prozent diesen Wert.
Die Daten zu mRNA-1018 basieren auf einem Zwei-Dosis-Schema. Laut Moderna (WKN: A2N9D9, ISIN: US60770K1079, Chart, News) wurde der Impfstoff gut vertragen. Schwere Nebenwirkungen traten nicht auf, die meisten Reaktionen waren mild bis moderat, so das Biotech-Unternehmen.
Trotzdem beendet das US-Gesundheitsministerium die zugesagte Unterstützung für die späte Entwicklungsphase: Das U.S. Department of Health and Human Services zieht eine 590 Millionen Dollar schwere Förderzusage zurück. Ganz überraschend ist das nicht, seit in der US-Regierung ein Impfgegner die Gesundheitspolitik anführt. Schon im Februar gab es Medienberichte, dass die Behörden die Förderzusage für Modernas Vogelgrippe-Impfstoffentwicklung in Frage stellen.
Nun kündigte das Unternehmen an, alternative Wege für die Entwicklung des H5-Programms zu prüfen. „Obwohl die Beendigung der Finanzierung durch das HHS für Unsicherheit sorgt, freuen wir uns über die robuste Immunreaktion und das Sicherheitsprofil, die wir in dieser Zwischenanalyse der Phase 1/2-Studie unseres H5-Vogelgrippeimpfstoffs beobachten konnten, und wir werden alternative Wege für das Programm prüfen“, sagt Stéphane Bancel, Chief Executive Officer von Moderna.