Rheinmetall Aktie: Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht

1.800 Euro erreicht - die Rheinmetall Aktie hat heute im XETRA-Börsenhandel ein neues Allzeithoch erreicht, eine mittlerweile phasenweise täglich vorkommende Übung des DAX-Titels. Trotzdem sehen viele Aktienanalysten das Ende der Fahnenstange hier noch lange nicht erreicht. So unter anderem mwb research, die am Mittwoch die Kaufempfehlung sowie das Kursziel von 2.000 Euro für die Rheinmetall Aktie bekräftigt haben. Ihre Schätzungen bezeichnen die Experten allerdings als konservativ.
Andere Research-Häuser haben bereits höhere Kursziel-Prognosen abgegeben. So hob Hauck Aufhäuser Investment Banking jüngst das Kursziel für Rheinmetalls Aktien (WKN: 703000, ISIN: DE0007030009, Chart, News) von 1.800 auf 2.200 Euro an.
Nach Ansicht der Experten setze der Düsseldorfer Konzern in seinem Rüstungsgeschäft Maßstäbe für die Branche. Die mwb-Experten sprechen hier von „einer unübertroffenen vertikalen Integration in der Artillerie und einem raschen industriellen Hochlauf”. Das Wachstum sei neben den steigenden Verteidigungsbudgets und einer Verlagerung der Beschaffung auf europäische Anbieter unter anderem auch durch enge NATO-Verzahnung der Gesellschaft, deren Joint-Venture mit Leonardo und Aussichten auf US-Großaufträge untermauert.
Interessant für den Kapitalmarkt ist angesichts der weltpolitischen Lage für die Börse aktuell einzig das Rüstungsgeschäft. Hier überschlagen sich die Entwicklungen. Auf der gestrigen mwb research Defense & Security Online-Konferenz bezeichnet Carl-Philip Schniewind, Manager Investor Relation, die derzeitigen Prognosen von Rheinmetall bereits als praktisch überholt.
Rheinmetall: milliardenschwere US-Aufträge möglich
Neue Prognosen dürften, das kann man zwischen den Zeilen lesen, wenig überraschend höher liegen. Dazu soll nicht nur das Geschäft mit EU-Staaten beitragen, die massiv in die Aufrüstung und das Auffüllen von Beständen, insbesondere Munition, investieren müssen. Dass Europa unabhängiger in der Verteidigung von den USA werden müsse, ist 2025 deutlich geworden und mündete in dem Programm „ReArm Europe” / Readiness 2030. Rheinmetall erhofft sich zudem milliardenschwere Aufträge vom US-Militär. Erhält man bei Programmen den Zuschlag, wäre dies ein Geschäftsvolumen, das bisher in der Prognose des DAX-Konzerns nicht enthalten ist.
Für Rheinmetall bedeuten die Entwicklungen vor allem eins: Fokus auf Wachstum und damit einhergehend hohe Investitionen in den Aufbau von Fertigungskapazitäten quer durch die Produktpalette. Daraus folgt eine vergleichsweise sehr hohe Investitionsquote. Übernahmen bleiben ein Thema. Mit diesen will Rheinmetall, so Schniewind in der mwb research Defense & Security Online-Konferenz, vor allem Lücken in technologischen und regionalen Bereichen schließen.