tonies: Negative Zoll-Effekte
Am 15. Mai wird tonies einige Zahlen zum ersten Quartal publizieren. Die Analysten von mwb research rechnen mit einem unveränderten Umsatz in der DACH-Region, somit sollten hier etwa 40 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Berücksichtigen muss man, dass die Ostertage in diesem Jahr ins zweite Quartal fielen, während sie 2024 im ersten Quartal lagen.
In den USA sind die Zahlen für die Monate Januar bis März noch nicht durch die Zölle beeinflusst. Hier gehen die Experten von einem Wachstum von 40 Prozent auf etwa 39 Millionen Euro aus. Dank des Marktstarts in Australien und Neuseeland sollte der Umsatz in der restlichen Welt um 65 Prozent auf 17 Millionen Euro zulegen. Somit soll es einen Gesamtumsatz von etwa 96 Millionen Euro geben, das wäre ein Plus von 22 Prozent. Demnach würden die Aussagen der Geschäftsführung erfüllt werden. Diese rechnet mit höheren Wachstumsraten als im vergangenen Startquartal. Damals lag das Plus bei 20,4 Prozent.
Der wichtigste Produktionsort für tonies liegt in China. Damit sollten künftig die US-Zölle greifen, die bei 145 Prozent für Einfuhren aus China in die USA liegen. Es gibt Überlegungen, verschiedene Produktionen in andere Länder mit niedrigeren Zöllen zu verlegen. Hier ist Tunesien eine Option. Dort sind aber die Produktions- und Logistikkosten höher. Somit ist es fraglich, ob sich dieser Schritt wirklich lohnt. In Vietnam steigert tonies derzeit die Produktion, das Land fällt in den USA unter die 10prozentigen Zölle. Möglich ist aber, dass dieser Tarif auf 46 Prozent ab Juli angehoben wird.
Die Analysten glauben, dass die Zollproblematik mittels Preiserhöhungen behoben werden kann. Diese dürften dann bei rund 2,00 Dollar je Produkt liegen. Das dürfte aber das US-Wachstum leicht negativ beeinflussen.
Von den Analysten gibt es weiter eine Kaufempfehlung für die Aktien von tonies. Das Kursziel steht unverändert bei 11,00 Euro.
Wie valide die alte Prognose von tonies ist, lässt sich derzeit schwer sagen. Diese basierte auf US-Zöllen in Höhe von 20 Prozent gegenüber China. Bei diesem Szenario wollte tonies um mehr als 30 Prozent wachsen. Die bereinigte EBITDA-Marge sah man bei 9 Prozent bis 11 Prozent.
Im aktuellen Modell der Analysten wird ein Umsatz von 603 Millionen Euro (Vorjahr: 480,5 Millionen Euro) vorhergesagt. Die Marge sehen die Experten bei 9,3 Prozent. Darin sind negative Zoll-Effekte bereits enthalten.
Die Aktien von tonies (WKN: A3CM2W, ISIN: LU2333563281, Chart, News) verlieren 1,5 Prozent auf 5,73 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 20 Prozent verloren. Blickt man zwölf Monate zurück, ergibt sich ein Plus von 15 Prozent.