United Labels: 50 Millionen Euro sind das Ziel

Auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz hat ein Investor United Labels als die „Comic Firma“ bezeichnet. Das ist nicht ganz falsch, trifft es aber auch nicht völlig korrekt. Die Gesellschaft ist nicht-exklusiver Lizenznehmer für eine Vielzahl von Comicfiguren, aber auch für Prominente oder TV Serien.
So hält man Lizenzen für den Grinch, Barbie, Hello Kitty oder die Peanuts aber auch für Kiss, David Bowie und Game of Thrones. Deutsche Prominente wie Ralf Schmitz oder Bastian Bielendörfer sind im Lizenzportfolio ebenfalls vertreten. Insgesamt umfasst dieses rund 150 Labels. So werden jährlich rund 20 Millionen Teile verkauft, von der Bekleidung über das Accessoire bis hin zum Artikel für das schönere Wohnen.
United Labels steht zwischen den einzelnen Marken und dem Handel. Man vertreibt keine Rechte sondern Produkte. Hergestellt werden diese Produkte oft in China, vertrieben werden sie vor allem in der DACH-Region, teils aber auch in den Benelux-Staaten, Frankreich oder Spanien. Zu den Kunden zählen Rewe, Netto, Müller, Kaufland, Edeka, Aldi, Rossmann, Tedi etc.
In wenigen Tagen werden die Zahlen für 2024 publiziert. Ein genaues Datum wird im Finanzkalender nicht genannt. 2023 wurde ein Umsatz von 24,8 Millionen Euro erwirtschaftet, die Rohertragsmarge lag bei 27,3 Prozent. Es gab ein EBIT von 1,0 Millionen Euro und einen Gewinn von 0,6 Millionen Euro. Fast der gesamte Umsatz entfiel auf Großkunden (21,4 Millionen Euro), 3,4 Millionen Euro wurden im Bereich Ecommerce erzielt.
Peter Boder, Chef von United Labels, macht deutlich, dass er diese Umsatzaufteilung verändern will. Der Ecommerce soll an Bedeutung gewinnen. Er sähe es gerne, wenn das Umsatzverhältnis 2028 bei 50:50 läge. Die Profitabilität im Ecommerce-Geschäft ist höher, das macht den Bereich so attraktiv. Auch der Umsatz soll bis 2028 auf 50 Millionen Euro ansteigen.
Um den Bereich Ecommerce zu stärken, sucht United Labels die Nähe der entsprechenden Plattformen. Wie Boder auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) von GBC berichtet, gab es erst kürzlich intensiven Kontakt zu Vertretern von Shein und Temu. Hier kann man bald Produkte von United Labels erwerben. Zu den bisherigen Partnern in diesem Bereich zählen u.a. Ebay, Amazon und Zalando.
Absolut unzufrieden zeigt sich Großaktionär Boder, er hält rund 35 Prozent aller Aktien, mit der Kursentwicklung. Stand das Papier im Mai 2024 noch bei 2,66 Euro, so liegt die Notiz inzwischen unter 1,30 Euro. Der Vorstand geht aber in München davon aus, dass der Kurs irgendwann zünden wird.
Noch ist United Labels (WKN: 548956, ISIN: DE0005489561, Chart, News) aber in einem schon zwei Jahre andauernden Transformationsprozess. Der Markt ist im Wandel und United Labels wandelt sich mit. Wachstumsmotor ist dabei immer mehr das hochmargige Ecommerce-Geschäft. Hier hofft der Vorstand auf weitere Erfolge. Mit den kommenden Zahlen erhält man vielleicht einen Hinweis, in welche Richtung es dort gehen kann.