GFT Technologies: Differenzierung ist von Bedeutung

2024 steigert GFT Technologies den Umsatz um 10 Prozent auf 870,9 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2013 wurden 170 Millionen Euro erwirtschaftet. Das bereinigte EBIT lag damals bei 17 Millionen Euro, für 2024 werden 77,4 Millionen Euro (Vorjahr: 73,3 Millionen Euro) gemeldet.
In den kommenden Jahren will GFT Technologies dieses starke Wachstum fortsetzen. Bis 2029 soll der Umsatz auf 1,5 Milliarden Euro ansteigen. Die EBIT-Marge soll dann bei 9,5 Prozent (2024: 8,9 Prozent) liegen. Diese Prognose bestätigt IR-Chef Andreas Herzog auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz, MKK, von GBC.
Rund 75 Prozent des Umsatzes wird derzeit mit Banken gemacht, dabei ist die Deutsche Bank der größte Kunde. Auf der Kundenliste stehen aber auch u.a. HSBC, Citi und LBBW. 15 Prozent entfallen auf Versicherungen, die weiteren 10 Prozent teilen sich beispielsweise VW, Ford und Mercedes. Diese Umsatzverteilung könnte sich künftig etwas verändern. Herzog macht in München deutlich, dass man diversifizieren will. Demnach sollen auch andere Bereiche stärker in den Fokus rücken.
Umsatzseitig sind Brasilien, Deutschland und Spanien die stärksten Länder für GFT. Allein in Brasilien generiert die aus dem Schwarzwald stammende Gesellschaft einen Umsatz von 120 Millionen Euro. Hier hat der seit dem Jahresanfang amtierende CEO Marco Santos als früherer brasilianischer Geschäftsführer für viele Impulse gesorgt.
Die Präsenz in Südamerika will GFT weiter ausbauen. Im vergangenen Jahr hat man in Kolumbien die Sophos Solutions erworben. Die Zahl der Mitarbeiter wurde so um 1.700 erhöht. Insgesamt arbeiten derzeit weltweit rund 12.000 Personen für das im SDAX gelistete Unternehmen.
Für das laufende Jahr prognostiziert GFT einen Umsatz von rund 930 Millionen Euro, das wäre ein Plus von 7 Prozent. Das bereinigte EBIT soll auf 68 Millionen Euro sinken. Belastet wird das Ergebnis von höheren Personalkosten, man will in die Weiterbildung der Mitarbeiter investieren. Wenig überraschend nennt Herzog 2025 dann auch ein Jahr der Transformation.
Gestern hat die Aktie von GFT (WKN: 580060, ISIN: DE0005800601, Chart, News) auf Xetra 6,8 Prozent auf 18,96 Euro verloren. Innerhalb einer Woche verzeichnet das Papier ein Minus von 17 Prozent. Hier spielt die Zollproblematik in den USA eine wichtige Rolle. Anleger sollten dabei jedoch bedenken, dass GFT zu den Dienstleistern gehört. Und auf Dienstleistungen sollen keine Zölle erhoben werden. Diese Differenzierung ist wichtig für die Beurteilung der Aktie.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: GFT Technologies.