Börse am Morgen: Deutsche Telekom, Heidelberg Materials, Vonovia, Konjunkturdaten - Nord LB

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind auch im Februar deutlich gestiegen. Sie kletterten im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 8,1% auf gut 69 Mrd. EUR. Laut Bundesfinanzministerium gab es im Februar spürbare Zuwächse bei der Lohn- und der Mehrwertsteuer. Dagegen lag das Aufkommen aus der Körperschaftsteuer, die Unternehmen zahlen, unter dem Vorjahreswert.
Die Bank of Japan hat das Leitzinsniveau nicht angepasst. Die US-Handelspolitik ist offiziell in den Fokus der Notenbanker in Tokio gerückt. Grundsätzlich wird man wohl keine stärkeren Abwertungen des Yen ggü. der Währung der Vereinigten Staaten mehr auslösen wollen. Gleichzeitig sind die aktuellen Pläne Washingtons aber auch ein Risiko für die Ökonomie Japans. Der jüngst beobachtbare Anstieg der Kapitalmarktzinsen im Land der aufgehenden Sonne ist inzwischen zudem zu einem relevanten Belastungsfaktor für die japanische Wirtschaft geworden.
Das Auftragspolster der deutschen Industrie ist zu Jahresbeginn unverändert geblieben. Der Bestand an offenen Bestellungen verharrte auf dem Niveau des Vormonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zuvor war der Auftragsbestand vier Monate in Folge gewachsen. Die niedrige Kapazitätsauslastung lasse mehr Kurzarbeit und einen weiteren Stellenabbau erwarten. Das von Union und SPD angestrebte Sondervermögen von EUR 500 Mrd. für die Infrastruktur sowie höhere Verteidigungsausgaben dürften die Zuversicht erst allmählich steigern. Innerhalb der einzelnen Branchen lief die Entwicklung auseinander. Im Sonstigen Fahrzeugbau - hierzu gehören Flugzeuge, Schiffe, Züge und Militärfahrzeuge - schrumpfte der Auftragsbestand um 0,7% zum Vormonat. Im Maschinenbau nahm er sogar um 0,8% ab. Zuwächse gab es hingegen in der Automobilindustrie (+ 1,0%) und bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen (+ 1,4%).
Tagesausblick
Die Bank of England wird auf ihrer heutigen Sitzung die Leitzinsen voraussichtlich unangetastet lassen und ihrem Vorsichtsmantra folgen wollen, nachdem bereits im Februar eine Reduktion um 25bp vorgenommen wurde. Daneben kommen heute auch in Zürich die Geldpolitiker der Schweizerischen Nationalbank zum Zinsentscheid zusammen. Zwar wird weitläufig mit einer Leitzinsanpassung von -25bp gerechnet, doch hat die SNB seit 2022 durchaus ein gewisses Überraschungspotenzial unter Beweis gestellt. Konjunkturdatenseitig findet sich heute der wichtigste Tagesordnungspunkt mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe in den USA.
Aktienmärkte
Am deutschen Aktienmarkt zeigten sich Investoren nach den jüngsten starken Kursgewinnen vorsichtiger. Zu den Spitzenreitern im DAX gehörten vom Finanzpaket begünstigte Aktien, wie z. B. der Baustoffkonzern Heidelberg Materials (+ 3,6%). DAX -0,40%; MDAX -1,09%; TecDAX -0,58%.
Die US-Notenbank pausiert erneut und ist trotz der Politikwende in Washington noch zu Zinssenkungen im laufenden Jahr bereit. Der Zinsentscheid kam bei den Anlegern an der Wall Street gut an. Dow +0,92%; S&P 500 +1,08%; Nasdaq Comp. +1,41%.
Unternehmen
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia will die Immobilienkrise hinter sich lassen. Der Konzern will den operativen Gewinn (bereinigtes EBITDA) bis 2028 um rund 30% steigern und dann eine Spanne von 3,2 - 3,5 Mrd. EUR erzielen. Im vergangenen Jahr erreichte die Kennzahl 2,6 Mrd. EUR. Insgesamt schrieb Vonovia im vergangenen Jahr aber wegen einer weiteren Abwertung des Immobilienbestands von 2 3% unter dem Strich einen Verlust von 962 Mio. EUR. Dabei habe sich die Wertentwicklung im zweiten Halbjahr deutlich stabilisiert, das Minus konnte deutlich eingegrenzt werden. Im Vorjahr stand noch ein Verlust von 6,7 Mrd. EUR in den Büchern.
Die Deutsche Telekom will mit neuen Flatrate-Mobilfunktarifen ihren Umsatz steigern - im Schnitt um 2 - 2,5% jährlich bis 2027. Beim Ausbau des Glasfaserausbaus hat sich der Konzern für Deutschland für die nächsten 5 Jahre Ziele gesetzt: „Pro Jahr bauen wir 2,5 Mio. Glasfaseranschlüsse vors Haus, und damit mehr als alle anderen Anbieter zusammen. Aktuell haben wir mehr als 10 Millionen gebaut, bis 2030 sollen es rund 25 Mio. sein. Wir haben bislang über 1 Million aktive Kunden auf dem Glasfasernetz“, hieß es.
Devisen
Der EUR hat kaum auf den Zinsentscheid sowie die Wachstums- und Inflationsprojektionen der US-Notenbank Fed reagiert, notierte im gesamten Tagesverlauf jedoch etwas leichter.
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