Steyr Motors: „Sehr dynamisches Nachfragewachstum im Defense-Bereich”

Die Aktie von Steyr Motors steht seit Tagen mit einer rasanten Kursrallye im Blickpunkt. In der Spitze erreicht das marktenge Papier der Mutares-Tochtergesellschaft aus Österreich heute im Tradegate-Handel 426 Euro und hat sich damit binnen Tagen vervielfacht. Der Aktienkurs ist aktuell hoch volatil, auch auf die Kurse von Mutares schlägt dies durch.
Am Morgen hat Steyr Motors den mit Spannung erwarteten Geschäftsbericht für 2024 veröffentlicht und dabei eine deutliche Verbesserung der Ergebnisse ausgewiesen. Das bereinigte EBIT stieg auf 10,1 Millionen Euro, nach 3,6 Millionen Euro im Vorjahr. Die EBIT-Marge erreichte 24,3 Prozent und lag damit mehr als doppelt so hoch wie 2023. Unter dem Strich meldet Steyr Motors einen Gewinn von 4,9 Millionen Euro nach 9,1 Millionen Euro Minus im Jahr 2023.
Der Umsatz erhöhte sich um 9,2 Prozent auf 41,7 Millionen Euro. Insbesondere die Nachfrage im Defense-Sektor blieb hoch, wodurch dieser Bereich mit einem Anteil von 61 Prozent am Gesamtumsatz weiterhin die stärkste Säule des Geschäfts bildete. Der Umsatz im Defense-Segment wuchs um 6,9 Prozent auf 25,6 Millionen Euro.
Angesichts der Entwicklung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Dividende von 0,55 Euro je Steyr Motors Aktie (WKN: A40TC4, ISIN: AT0000A3FW25, Chart, News) vor - wir berichteten.
Steyr Motors profitierte 2024 von der internationalen Expansion. Besonders in Asien konnte das Unternehmen mit neuen Vertriebskanälen in China sowie Neukunden in Taiwan, Vietnam und Indonesien zulegen. Gleichzeitig wurde in der MENA-Region das Vertriebsnetz erweitert. In den USA baute Steyr Motors die Kooperation mit den US Navy Seals weiter aus.
Die deutliche Ergebnisverbesserung resultierte zudem aus Restrukturierungen, die bereits 2023 eingeleitet wurden, sowie Preiserhöhungen. Die liquiden Mittel stiegen bis zum Bilanzstichtag 2024 auf 8,2 Millionen Euro nach 5,7 Millionen Euro im Vorjahr. Gleichzeitig erhöhte sich das Eigenkapital von 15,4 Millionen Euro auf 22,4 Millionen Euro, was einer Eigenkapitalquote von 62,6 Prozent entspricht.
„Wir erleben derzeit ein sehr dynamisches Nachfragewachstum für unsere Produkte im Defense-Bereich, aber auch im zivilen Sektor. Wir verfügen bereits jetzt über einen hohen Auftragsbestand, wir stehen in vielversprechenden Verhandlungen mit einer Reihe hochkarätiger Rüstungsunternehmen und forcieren unsere globale Expansion, sodass wir mit großer Zuversicht auf das laufende Jahr und darüber hinaus blicken”, so Steyr-CEO Julian Cassutti am Dienstag. Aktuell beläuft sich der Auftragsbestand auf rund 200 Millionen Euro, über weitere große Verträge verhandeln die Österreicher mit Kunden. Diese sollen den Auftragsbestand von Steyr Motors für die Zeit nach 2027 um zusätzlich 150 Millionen Euro erhöhen.
Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Steyr Motors mit einem Umsatzplus von mindestens 40 Prozent. Der Output soll auf über 1.250 Motoreinheiten steigen, nach 729 im Vorjahr. Die EBIT-Marge wird erneut bei über 20 Prozent erwartet. Das Wachstum wird durch verstärkte Aktivitäten in Asien, der MENA-Region sowie Nord- und Südamerika getragen.
Bis 2027 plant das Unternehmen eine Produktion von mehr als 3.000 Motoreinheiten und eine stabile EBIT-Marge über 20 Prozent. Dies würde mindestens einer Vervierfachung des bereinigten EBIT von 2024 entsprechen.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Steyr Motors AG.