Bayer: Kapitalerhöhung verunsichert Anleger

Die Bayer-Aktie geriet nach der Ankündigung einer möglichen Kapitalerhöhung um bis zu 35 Prozent unter Druck. Das Unternehmen betont, dass diese Maßnahme keine unmittelbare Verwässerung bedeutet, sondern lediglich als strategische Absicherung dient. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit um die Glyphosat-Klagen in den USA bestehen, die weiterhin hohe Rückstellungen erfordern. Analysten bewerten die Lage unterschiedlich – während einige langfristige Chancen sehen, bleibt die Unsicherheit über mögliche finanzielle Belastungen hoch.
mwb research hält trotz der Marktturbulenzen an seiner Kaufempfehlung fest und bestätigt das Kursziel von 29 Euro. Die geplante Kapitalautorisierung sei aus Sicht des Unternehmens ein präventiver Schritt, um finanzielle Stabilität zu gewährleisten und ungünstige Schuldenaufnahme zu vermeiden. Bayer betone, dass derzeit keine unmittelbare Kapitalerhöhung geplant sei und Aktionäre im Falle einer Umsetzung Bezugsrechte hätten.
Dennoch löste die Ankündigung Sorgen über potenziell unzureichende Rückstellungen für Glyphosat-Klagen aus. Obwohl bereits 11 Milliarden Euro für Vergleiche ausgegeben wurden, sind weiterhin 67.000 Klagen offen. Die Rechtskosten bleiben daher laut mwb research eine große Unbekannte für Investoren. Ein möglicher Lichtblick wäre jedoch nach Ansicht der Aktienexperten, wenn Bayer mit dieser Maßnahme den Weg für eine endgültige Einigung ebnet. In diesem Fall könnte die Bayer Aktie (WKN: BAY001, ISIN: DE000BAY0017, Chart, News) von einer Neubewertung profitieren.
Goldman Sachs passt sein Kursziel für Bayers Aktien leicht an und erhöht es von 27 auf 29 Euro, belässt die Aktie jedoch auf „Neutral“. Die Analysten sehen 2025 als Übergangsjahr mit begrenztem Kurspotenzial.