Börse am Morgen: Ford, LEG Immobilien, Oracle, Traton - Nord LB

Im Januar sind die deutschen Exporte gegenüber Dezember kalender- und saisonbereinigt überraschend um 2,5% gesunken. Zum Vorjahresmonat waren sie um 0,1% rückläufig. Die Importe sind m/m um 1,2% und y/y um 8,7% gestiegen. Insgesamt wurden im Januar Waren im Wert von EUR 129,2 Mrd. ex- und von EUR 113,1 Mrd. importiert. Auf die EU entfielen Exporte im Wert von EUR 69,8 Mrd. (m/m -4,2%) und Importe von EUR 57,0 Mrd. (m/m -1,1%). In Drittstaaten wurden Waren im Wert von EUR 59,4 Mrd. exportiert (m/m -0,4%) und aus diesen Staaten wurden Waren im Wert von EUR 56,1 Mrd. (m/m +3,7%) importiert.
Die deutsche Industrieproduktion ist im Januar real saison- und kalenderbereinigt m/m um 2,0% gestiegen. Der Dezemberwert wurde von zunächst -2,4% auf -1,5% revidiert. Zum Vorjahr war die Produktion im Januar kalenderbereinigt um 1,6% niedriger.
Der LKW-Maut-Fahrleistungsindex, der als wichtiger Frühindikator für die Industrieproduktion gilt, ist im Februar gegenüber Januar kalender- und saisonbereinigt um 2,5% gesunken. Gegenüber Februar 2024 lag er 2,8% niedriger.
Die in Deutschland und Europa ins Auge gefassten Rüstungsund Infrastrukturprogramme haben im März für einen deutlichen Anstieg der Konjunkturerwartungen in der Euro-Zone gesorgt. Das entsprechende Sentix-Barometer kletterte um 17 auf 18 Punkte. Für Deutschland kletterte der Index sogar noch stärker von minus 5,8 auf plus 20,5 Zähler.
Tagesausblick
Angesichts des heute sehr kurzen Konjunkturkalenderblatts dürften sich die Märkte auf andere Entwicklungen konzentrieren, wie beispielsweise auf die Jahreszahlen von Volkswagen. Nach dem EU-Sondergipfel beschäftigen sich nun auch die EU-Finanzminister mit Verteidigungsfragen – schließlich lädt Kanada in dieser Woche zu einem Treffen der G7-Staaten ein, bei dem es u. a. um die Lage in der Ukraine gehen wird.
Renten- und Aktienmärkte
Zweifel an der Umsetzung des von Union und SPD angekündigten Fiskalpaketes, nachdem die Grünen nicht zustimmen wollen, stützten gestern die Kurse deutscher Staatsanleihen.
Dies sorgte auch für einen spürbaren Dämpfer auf dem Frankfurter Parkett, nachdem die geplanten Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur zuletzt für Höhenflüge gesorgt hatten. Verstärkt wurde das Minus durch eine schwache Wall Street. US-Präsident Donald Trump schloss zuvor eine vorübergehende Rezession in den USA nicht aus.
DAX -1,69%; MDAX -1,49%; TecDAX -2,00%; Dow -2,08%; S&P 500 -2,70%; Nasdaq Comp. -4,00%.
Unternehmen
Mit einer Kapitalzufuhr von bis zu EUR 4,4 Mrd. unterstützt Ford die Transformation und die Wettbewerbsfähigkeit des Europa-Geschäfts. Die Maßnahmen umfassen eine Schuldenreduzierung sowie Mittel für einen mehrjährigen Businessplan.
Die Düsseldorfer LEG Immobilien konnte nach einem Verlust von rund EUR 1,5 Mrd. in 2023 im vergangenen Jahr wieder einen Gewinn erzielen (EUR 68,9 Mio.). Die Mieten, die Leerstandquote sowie die Schuldenquote verrbesserten sich. Sinkende Zinsen erleichtern die Refinanzierung. Die Dividende soll daher von EUR 2,44 auf EUR 2,70 je Aktie steigen. Im laufenden Jahr soll der Ertragswert AFFO auf EUR 205 Mio. bis EUR 225 Mio. (2024: rund EUR 200 Mio.) gesteigert werden.
Trotz leicht geringerer Stückzahlen konnte Traton den Umsatz in 2024 um 1% auf EUR 47,5 Mrd. steigern. Die bereinigte operative Marge verbesserte sich von 8,6% auf 9,2%, das Ergebnis je Aktie von EUR 4,90 auf EUR 5,61. Im laufenden Jahr 2025 dürfte aber ein schwacher LKW-Markt in Europa und den USA sowie Anlaufkosten für eine neue Scania-Fabrik in China die Margen belasten. Die operative Rendite dürfte mit 7,5% bis 8,5% den Vorjahreswert verfehlen, bei MAN könnte sie sogar unter die Marke von 7,2% rutschen. Absatz und Umsatz sollen maximal 5% um das Vorjahresniveau schwanken.
Oracle erzielte im abgelaufenen Quartal Erlöse von USD 14,1 Mrd. (+8%) sowie einen Reingewinn von USD 1,47 je Aktie. Beide Größen lagen etwas unter den Analystenerwartungen von USD 14,39 Mrd. bzw. USD 1,49 je Aktie. Für das laufende GJ wurde allerdings ein optimistisches Umsatzwachstum von 15% in Aussicht gestellt.
Devisen und Rohstoffe
Wenig Bewegung gab es beim Kurs des EUR, der sich über der Marke von USD 1,08 behauptete.
Schwache Konjunkturdaten aus China sowie die amerikanische Zollpolitik sorgten zum Wochenanfang für sinkende Ölpreise.
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