Börse am Morgen: Bitcoin, FMC, Hamborner Reit, NVIDIA - Nord LB

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im Februar etwas verbessert. Laut Ifo-Institut stieg das Barometer für die Exporterwartungen von minus 7,1 Punkten im Januar auf nunmehr minus 5,0 Zähler. Allerdings verharrt der Wert seit fast zwei Jahren im negativen Bereich. Steigende Auslandsumsätze erwarten die Möbel- und Getränkeindustrie sowie die Hersteller elektrischer Ausrüstung. In der Automobilindustrie hat sich die Stimmung spürbar aufgehellt, allerdings bleiben die Exportaussichten noch im negativen Bereich. Die Maschinenbauer und die chemische Industrie erwarten weiter leicht rückläufige Exportumsätze. Mit deutlichen Rückgängen bei den Auslandsumsätzen rechnen die Hersteller von Textilien und Bekleidung.
Der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im vergangenen Jahr real um 0,7% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Nominal ergab sich ein Anstieg um 1,1%. Dabei lag der Auftragseingang im Hochbau real um 5,0% unter Vorjahr (darunter Wohnungsbau-3,5%), wohingegen sich im Tiefbau ein Anstieg um real 3,4% ergab.
Die Bundesbank hat im Jahr 2024 in Folge der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank einen Rekordverlust von EUR 19,2 Mrd. erzielt. Laut Präsident Nagel dürfte der Höhepunkt der jährlichen Belastungen überschritten sein. Die Zentralbank habe eine solide Bilanz, sie werde die Verluste in die nächsten Jahre vortragen und mit künftigen Gewinnen wieder ausgleichen.
Die Konsumstimmung in den USA fiel im Februar um sieben Zähler auf 98,3 Punkte und damit deutlich stärker als angenommen. Außerdem ist die Inflationserwartung der Verbraucher (12 Monate) von 5,2% im Januar auf nunmehr 6,0% gestiegen.
Tagesausblick
Die heutigen Daten zum GfK-Verbrauchervertrauen dürften nach dem bisher verhaltenen Jahresstart tendenziell etwas weniger Konjunkturpessimismus signalisieren, wenngleich die Bäume noch nicht in den Himmel wachsen werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Umfrage noch vor dem Wahlsonntag abgeschlossen wurde. Der „Abwartemodus“ bei den regelmäßig befragten 2.000 privaten Haushalten dürfte allerdings auch auf Sicht noch weiter anhalten. Unternehmensseitig stehen u.a. mit E.ON, Deutsche Telekom, Munich Re und vor allem Nvidia einige interessante Werte auf dem Programm.
Renten- und Aktienmärkte
Anleihekurse legten beidseits des Atlantiks zu. Gestützt wurden sie von den schwachen US-Konsumdaten.
Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich gestern uneinheitlich. Insbesondere bei Tech-Werten machte sich vor den heute Abend anstehenden NVIDIA-Zahlen Nervosität breit. Die Erwartungen sind hoch und gleichzeitig wächst die KI-Konkurrenz in China. DAX -0,07%; MDAX +0,60%; TecDAX -0,51%.
Auch an der Wall Street ging es verhalten zu. Dow Jones +0,35%; S&P 500 -0,47%; Nasdaq Comp. -1,35.
Unternehmen
Fresenius Medical Care (FMC) wies für das vergangene Jahr zwar einen Umsatzrückgang um 1% auf EUR 19,34 Mrd. aus, allerdings legten die Erlöse organisch um 4% zu. Das bereinigte EBIT stieg währungsbereinigt um 18% auf über EUR 1,8 Mrd., das Konzernergebnis kletterte um 8% auf EUR 539 Mio. Im vergangenen Jahr wurden Einsparungen von EUR 567 Mio. erzielt, die über Plan lagen. Die Dividende soll um EUR 0,25 auf EUR 1,44 je Aktie steigen. In 2025 soll bei einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich ein Anstieg des bereinigten EBIT im hohen Zehner- bis hohen Zwanzigerprozentbereich erzielt werden.
Der Gewerbeimmobilienvermieter Hamborner Reit litt im vergangenen Jahr unter höheren Kosten für Personal, Verwaltung und Instandhaltung. Die Ertragskennziffer Funds from Operations (FFO) sank um 5,5% auf EUR 51,6 Mio. Die Dividende soll sich wie im Vorjahr auf EUR 0,48 je Aktie belaufen. Für das laufende Jahr erwartet das Management sinkende Erlöse aus Mieten und Pachten und einen FFO zwischen EUR 44,0 Mio. und EUR 46,0 Mio. Da mittelfristig mit höheren Kosten gerechnet wird, soll die Dividendenpolitik für die Folgejahre überprüft werden.
Devisen
Der EUR stieg nach den US-Konsumdaten kurzzeitig über die Marke von USD 1,05.
Abwärts ging es gestern bei den Kryptowährungen (Bitcoin -7%). Investoren zeigen sich enttäuscht, dass eine stärkere Unterstützung der Trump Regierung ausbleibt, etwa durch eine Lockerung der Regularien. Hinzu kamen große ETF Abflüsse und die Nachricht eines riesigen Börsenhacks (Bybit aus Dubai).
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