Heidelberg Materials: Erreicht der Zementriese seine Ziele?

Der Zementkonzern Heidelberg Materials hat mit seinen Jahreszahlen für 2023 insgesamt leicht über den Erwartungen abgeschnitten. Insbesondere das operative Ergebnis im vierten Quartal fiel stärker aus als prognostiziert. Dennoch sorgt der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 für Zurückhaltung unter Analysten. Während einige Experten die vorsichtige Prognose als potenziell übertreffbar einschätzen, halten andere den verhaltenen Ausblick für einen belastenden Faktor. Die Gewinnprognosen des Unternehmens liegen leicht unter dem Marktkonsens, was für Unsicherheit sorgt.
JPMorgan hält trotz der vorsichtigen Prognosen an einer positiven Einschätzung der Heidelberg Materials Aktie fest. Die Analysten sehen das Potenzial, dass das Unternehmen seine eigenen Vorgaben ohne größere Schwierigkeiten erreicht. Der bisherige Analystenkonsens liege bereits am oberen Ende der vom Unternehmen vorgegebenen Zielspanne für 2025. Allerdings könne sich dieser nun in Richtung des Mittelwerts nach unten verschieben. Dennoch betonen die Experten, dass die Prognosen eher von einer konservativen Haltung des Managements geprägt sein könnten. Die Einstufung bleibt bei „Overweight“ mit einem Kursziel von 151 Euro.
UBS kommt zu einer ähnlichen Einschätzung, sieht den Ausblick aber kritischer. Der Zementkonzern habe im vierten Quartal etwas besser als prognostiziertn abgeschnitten, doch die Prognose für 2025 bleibt hinter den Markterwartungen zurück. Die Einstufung für die Heidelberg Materials Aktie bleibt „Neutral“, das Kursziel wird bei 128 Euro belassen.
Goldman Sachs teilt diese skeptische Einschätzung und verweist darauf, dass der Ausblick für 2025 nicht nur unter den Erwartungen liegt, sondern auch schwächer ausfällt als bei vergleichbaren Unternehmen in den USA. Angesichts dieser Faktoren bleibt Goldman Sachs bei der Einstufung „Neutral“ mit einem unveränderten Kursziel von 119 Euro.
RBC sieht die Lage optimistischer und hebt hervor, dass sowohl die Jahreszahlen als auch das operative Ergebnis im vierten Quartal über den Erwartungen lagen. Allerdings erkennen die Analysten für 2025 Belastungen, da die Ebit-Zielspanne des Unternehmens im Mittelwert rund zwei Prozent unter der Konsens-Prognose des Marktes liege. Der Optimismus bei Heidelberg Materials beruhe vor allem auf internen Effizienzmaßnahmen. Trotz dieser Faktoren bleibt RBC bei der Einstufung „Outperform“ und hält am Kursziel von 151 Euro fest.
Jefferies bewertet die Aktie weiterhin mit „Buy“ und sieht das Kursziel bei 148,30 Euro. Das operative Ergebnis sei im vierten Quartal besser als erwartet ausgefallen. Allerdings vermisst Jefferies neue Impulse, um den Aktienkurs von Heidelberg Materials nach der Rally der vergangenen Monate weiter anzutreiben. Insbesondere die fehlende Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms habe für Enttäuschung gesorgt. Beim Ausblick sei der Ebit-Konsens bereits am oberen Ende der vom Unternehmen genannten Spanne, sodass keine großen Veränderungen mehr zu erwarten seien.
Barclays sieht in der Prognose für 2025 sowohl Risiken als auch Chancen. Die Analysten betonen, dass die angegebenen Ziele dem Management Möglichkeiten für spätere Aufstockungen lassen. Zunächst aber könnten die eher verhaltenen Prognosen für Enttäuschungen sorgen. Die Einstufung bleibt „Equal Weight“, das Kursziel liegt unverändert bei 135 Euro.
Die Heidelberg Materials Aktie (WKN: 604700, ISIN: DE0006047004, Chart, News) notiert im XETRA-Handel bei 140,45 Euro mit 2,63 Prozent im Plus.