Börse am Morgen: Apple, Berkshire Hathaway, Eutelsat, Shein - Nord LB

Die deutschen Unternehmen befinden sich im Abwartemodus, der ifo-Geschäftsklimaindex verharrt im Februar bei 85,2 Punkten. Die aktuelle Lage wird sogar schlechter bewertet, aber immerhin haben sich die Erwartungen aufgehellt. Das Ergebnis der Bundestagswahlen ist in der Umfrage zwar noch nicht enthalten, ist aber mit Blick auf die Wirtschaftsstimmung auch ambivalent. Zwar reicht es knapp für ein Bündnis von CDU/CSU und SPD, was für Stabilität der Regierung spricht. Allerdings wird die Opposition von gestärkten politischen Rändern dominiert, auf die man für verfassungsändernde Beschlüsse sogar angewiesen wäre. Bei allen Maßnahmen droht der neuen Regierung das populistische Kreuzfeuer von der AfD und der Linkspartei. Es wird somit schwierig für die neue Bundesregierung – eine schnelle Belebung der Stimmung und der wirtschaftlichen Aktivität zeichnet sich vor diesem Hintergrund leider aktuell noch nicht ab.
Tagesausblick
Beim heutigen Februar-Datenkranz zum Verbrauchervertrauen in den USA ist insgesamt mit einer leichten Eintrübung zu rechnen, schließlich bilden vor allem zunehmende Inflations- und Arbeitsmarktsorgen keinen guten Nährboden für künftige Konsumausgaben, die traditionell etwa zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung stellen. Von Seiten der Geldpolitiker aus Washington meldet sich Richmond-Fed-Präsident Barkin zu Wort, auf Seiten der europäischen Amtskollegen stehen Termine mit Redebeiträgen von Bundesbankpräsident Nagel und EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel an. Auf der Unternehmensseite gilt es wieder diverse Berichte zu verdauen. Wer - wann - was verkündet, ist unter „Termine“ in der linken Spalte genau vermerkt.
Renten- und Aktienmärkte
Die Kurse deutsche Staatsanleihen haben am Montag kaum auf die Ergebnisse der Bundestagswahl reagiert.
Der Sieg der CDU bei der Bundestagswahl hat zum Wochenstart die Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufbruch in Deutschland genährt und am deutschen Aktienmarkt besonders den MDAX angeschoben. Es gab zahlreiche Wahlprofiteure. Neben Banken und Versorgen zählten Immobilienwerte und Rüstungswerte dazu. Anleger setzten auf Wirtschaftskompetenz der CDU/CSU-Fraktion. DAX +0,62%; MDAX +1,52%; TecDAX +0,05%.
Die Wall Street hat sich nicht von ihrem jüngsten Kursrutsch erholt. Nun dürften die Geschäftszahlen des Halbleitergiganten Nvidia in den Fokus rücken, die am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlicht werden. Dow Jones +0,08%; S&P 500 -0,50%; Nasdaq Comp. -1,21%.
Unternehmen
Die Beteiligungsgesellschaft des Investors Warren Buffett Berkshire Hathaway hat das 3. Jahr in Folge einen Rekordgewinn erwirtschaftet. Der Betriebsgewinn sei 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 27% auf 47,44 Mrd. USD geklettert, teilte das Unternehmen mit. Ein Großteil davon stammt aus den Erträgen des enormen Barvermögens von Berkshire, das Ende 2024 einen Rekordwert von 334,2 Mrd. USD erreichte.
Im Vorfeld des geplanten Börsengangs muss der chinesische Modeversender Shein einem Zeitungsbericht zufolge einen Gewinneinbruch hinnehmen. Unter dem Strich habe das Unternehmen 2024 mit 1 Mrd. USD fast 40% weniger verdient als ein Jahr zuvor, berichtete die „Financial Times“.
Apple kündigt massive Investitionen in den USA an. In den kommenden vier Jahren werde der Konzern insgesamt 500 Mrd. USD ausgeben, teilte der iPhone-Entwickler mit. Dazu gehöre der Aufbau einer Produktion von Hochleistungsservern für Künstliche Intelligenz. Im Rahmen der geplanten Projekte würden in der Forschung und Entwicklung etwa 20.000 Stellen geschaffen.
Im Konkurrenzkampf mit Musks Satellitenfirma Starlink hat Eutelsat einen Etappensieg errungen. Die französisch-britische Firma gab den weltweit ersten erfolgreichen Test einer Mobilfunk-Verbindung nach dem modernen 5G-Standard per Satellit bekannt. Dieser wird von handelsüblichen Smartphones unterstützt, während bei Starlink bislang spezielle Geräte für Internet-Verbindungen benötigt werden. Starlink erprobt in den USA ebenfalls Satelliten-Telefonie über handelsübliche Handys.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR legte nach dem Sieg der CDU bei der Bundestagswahl zu und zeigt sich auch im späteren Handel stabil.
Die Ölpreise haben sich zum Wochenstart unaufgeregt präsentiert. Spekulationen, laut denen Rohöl aus kurdischen Gebieten des Irak wieder stärker auf den Markt gelangen könnte, bewegten kaum. Laut unbestätigten Berichten soll eine stillgelegte Ölpipeline in die Türkei wieder ihren Betrieb aufnehmen.
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