Limes Schlosskliniken: Ein aufregendes Jahr

Genau zwei Ad-hoc Meldungen hat Limes Schlosskliniken 2024 publiziert. Eine betraf den Jahresabschluss 2023, bei der anderen ging es um die Halbjahreszahlen 2024. Ansonsten hat man von der Gesellschaft aus Köln zuletzt wenig gehört.
Dies mag daran liegen, dass man viele Vorbereitungen für das weitere Wachstum getroffen hat. Gert Frank, Gründer und Mehrheitsaktionär von Limes Schlosskliniken, spricht auf der Small und Mid Cap Conference 2025 von Oddo BHF in Frankfurt von einem super aufregenden Jahr 2025. Zwei neue Kliniken sollen im Frühjahr an den Start gehen. Das könnte nach der Anlaufphase fast für eine Verdopplung des Umsatzes sorgen.
In Lindlar bei Köln wird im Bergischen Land mit mehrjähriger Verspätung vermutlich im Mai eine neue Klinik eröffnen. Diese ist spezialisiert auf psychische und psychosomatische Krankheitsbilder sowie auf Abhängigkeitserkrankungen und Essstörungen. 50 Millionen Euro wurden darin investiert, das Resultat soll die modernste Klinik für „mental health“ sein, die es in Europa gibt. Die Patienten sollen vor allem aus Nordrhein-Westfalen aber auch aus den Benelux-Ländern kommen. 20 Millionen Euro Umsatz sollen jährlich in Lindlar erwirtschaftet werden.
Die zweite Klinik entsteht am Abtsee in der bayerischen Gemeinde Laufen. Bis nach Salzburg (Österreich) sind es nur 20 Kilometer. Das Objekt mit einem 25.000 Quadratmeter großen Seegrundstück ist im Besitz von Limes, so dass darin stille Reserven liegen sollten. Aufgenommen und behandelt werden nach der Eröffnung, die ebenfalls im Frühjahr anstehen soll, in der bayerischen Abgeschiedenheit Jugendliche von 14 bis 21 Jahre.
Übernommen werden die Kosten für die Klinikaufenthalte von allen privaten Krankenkassen. Viele Betriebskrankenkassen zahlen die Rechnungen von Limes ebenfalls. Mitglieder bei AOK und Co. können hingegen nur im Sonderfall auf eine Begleichung der Rechnungen hoffen. Je nach Klinik kommen dann 450 Euro bis 1.000 Euro pro Nacht auf den Patienten zu.
Prognose für 2025
Für 2024 erwartet Limes Schlosskliniken wie im Vorjahr einen Umsatz von rund 37,5 Millionen Euro. Im laufenden Jahr soll der Umsatz die Marke von 50 Millionen Euro übersteigen. Es dürfte allerdings rote Zahlen geben, die auf die Anlaufverluste der neuen Kliniken zurückzuführen sind. 2026 soll sich das Ergebnis dann deutlich verbessern.
Was die weitere Expansion angeht, so zeigt sich Frank auf der Oddo-Konferenz aufgeschlossen. Allerdings will er 2025 vor allem die neuen Kliniken integrieren. Da bleibt keine Zeit für expansive Gedanken. Doch in den Folgejahren dürfte das Portfolio der Gesellschaft weiter wachsen. Es gibt attraktive Objekte in der Pipeline.
Vor allem das Ausland interessiert den Vorstand. Ob es dabei in Richtung Niederlande, Frankreich oder Großbritannien geht, scheint sekundär. Das Angebot muss stimmen. Frank selber sieht weitere Neueröffnungen auch im Bereich der Jugendpsychiatrie. Solche Angebote sind am Markt bisher sehr selten, die Nachfrage ist entsprechend hoch.
Ein Aspekt könnte vor allem institutionelle Investoren von einem Engagement bei Limes Schlosskliniken abhalten. Der Streubesitz liegt nur bei rund 22 Prozent. Die restlichen Anteile befinden sich in den Händen von Frank.
Die Aktien von Limes Schlosskliniken (WKN: A0JDBC, ISIN: DE000A0JDBC7, Chart, News) gewinnen 1,32 Prozent auf 308,00 Euro. In den vergangenen sechs Monaten hat die Aktie rund 21 Prozent nachgegeben.