Börse am Morgen: Kering, Merck, TUI, US-Inflationsdaten - Nord LB

Die Tourismusbranche in Deutschland hat nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2024 mit 496,1 Mio. Übernachtungen knapp einen neuen Rekord erreicht. Dies waren 1,9% mehr Übernachtungen als 2023 und 0,1% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2019. Im Dezember 2024 zählten die Übernachtungsbetriebe mit 31,0 Mio. sogar 3,6% mehr Gästeübernachtungen als im Vorjahr. Betriebe der Hotellerie verzeichneten im Gesamtjahr 2,0% mehr Übernachtungen als 2023, blieben aber noch um 2,2% unter dem Vorkrisenniveau. Ferienunterkünfte lagen um 2,6% über dem Niveau von 2019, wohingegen Campingplätze die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zu 2019 deutlich um 19,9% steigerten.
Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Valentinstages am kommenden Freitag mitteilt, haben sich die Preise für Pralinen im vergangenen Jahr um 5,8% erhöht, Essengehen hat sich um 7,4% verteuert und Schnittblumen kosteten 2,7% mehr. Trotzdem: nicht vergessen!
Tagesausblick
Bei den heutigen US-Inflationsdaten ist auf Monatssicht eine leichte Aufwärtstendenz bei sowohl Gesamt- als auch Kerninflation zu erwarten. Einige im Warenkorb befindlichen und zur Messung des CPI herangezogenen Komponenten haben zuletzt nach oben gezeigt, darunter bspw. Nahrungsmittel und Energie. Nach diesen Daten spricht am Nachmittag Fed-Chef Powell vor dem Kongress im Rahmen des halbjährlichen Geldpolitik-Berichts. An den Märkten wird man hierbei genauestens auf Hinweise zur wirtschaftlichen Unsicherheit bzw. Implikationen für die Geldpolitik im Zusammenhang mit dem Kurs der Trump-Administration achten.
Renten- und Aktienmärkte
Die Kurse deutscher Staatsanleihen waren gestern durch die freundliche Stimmung am Aktienmarkt belastet. Auch in den USA gaben Anleihekurse leicht nach.
Trotz der neuen US-Zölle auf Stahl und Aluminium und der Sorge einer Eskalation in den Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA musste es einfach sein: der DAX knackte erstmals die Marke von 22.000 Punkten. Auch die wichtigsten europäischen Indizes schlossen überwiegend freundlich.
Die Wall Street präsentierte sich dagegen uneinheitlich nach der Aussage von Notenbankchef Powell, dass die Fed angesichts der rund laufenden US-Konjunktur es mit weiteren Zinssenkungen nicht eilig habe. Zu den Entwicklungen in der Handelspolitik äußerte sich Powell hingegen nicht.
DAX +0,58%; MDAX -0,14%; TecDAX +0,78%; Dow Jones +0,28%; S&P 500 +0,03%; Nasdaq Comp. -0,36%.
Unternehmen
Der Reisekonzern TUI konnte den Umsatz in Q1 2024/25 dank einer höheren Nachfrage bei gleichzeitig verbesserten Preisen um 13% auf EUR 4,9 Mrd. steigern. Das bereinigte EBIT kletterte von EUR 6,0 Mio. im Vorjahresquartal auf nunmehr EUR 50,9 Mio., wozu insbesondere der Geschäftsbereich „Urlaubserlebnisse“ beitrug. Auch der Buchungsverlauf für das laufende Winter- und das kommende Sommerprogramm verläuft positiv mit Zuwächsen bei Anzahl und Durchschnittspreisen. Bei der Prognose bleibt das Management angesichts der ökonomischen Entwicklung und des wettbewerbsintensiven Umfelds vorsichtig und rechnet für das GJ 2024/25 unverändert mit einem Umsatzplus zwischen 5% und 10% sowie einem Ergebniszuwachs zwischen 7% und 10%.
Der französische Luxusgüterkonzern Kering vermeldete für Q4 einen Umsatzrückgang von 12% auf EUR 4,39 Mrd., übertraf damit aber die Konsensprognose der Analysten (EUR 4,29 Mrd.). Bei der Hauptmarke Gucci brachen die Umsätze in Q4 um 24% auf EUR 1,92 Mrd. ein. Im Gesamtjahr ergaben sich Konzernerlöse von EUR 17,19 Mrd. (-12%). Das operative Ergebnis lag bei EUR 2,55 Mrd. (Vj.: EUR 4,75 Mrd.) und entsprach der im Oktober reduzierten Unternehmensprognose.
Die Merck KGaA aus Darmstadt will ihr Onkologiegeschäft mit dem Zukauf des US-amerikanischen Krebsspezialisten Springworks Therapeutics verstärken. Merck befinde sich in fortgeschrittenen Gesprächen für eine Übernahme des Biotechunternehmens. Allerdings sei noch keine bindende Vereinbarung getroffen und somit gebe es keine Gewissheit, dass eine Transaktion zustande kommt, so Merck.
Devisen und Rohstoffe
Der Devisenmarkt präsentiert sich weiterhin ruhig, wobei der EUR sich gegenüber dem USD leicht erholen konnte.
Ölpreise setzten die am Montag begonnene Erholung fort.
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