Börse am Morgen: u.a. DHL, FMC, Krones, LEG Immobilien, Vestas - Nord LB

Der chinesische Dienstleistungssektor verzeichnet im Oktober den stärksten Zuwachs seit drei Monaten. Der Caixin/S&P Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg von 50,3 Punkten im September auf 52,0 Punkte, wie eine Umfrage im Privatsektor ergab. Werte über der 50-Punkte-Marke signalisieren Wachstum. Experten sehen in dieser Entwicklung erste Anzeichen für die Wirksamkeit der jüngsten Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung.
US-Wahl (akt. Stand 06:20 Uhr): Tendenz spricht für Trump- Trumps Republikaner übernehmen im neuen Kongress die Macht im Senat. Dies berichteten US-Medien nach Siegen ihrer Kandidaten in den Bundesstaaten West Virginia und Ohio. Mittlerweile liegt Trump in allen Swing States vorn. Die Lage im Repräsentantenhaus ist dagegen weiter unklar. Bereits mit dem Sieg im Senat könnten Trumps Republikaner Gesetzesvorhaben der Demokraten blockieren. Zudem ist die Kongresskammer dafür zuständig, viele Minister, Bundesrichter und hochrangige Beamte zu bestätigen, die der Präsident nominiert.
Tagesausblick
Zweifelsohne stehen heute die ersten Zahlen zur US-Wahl im Mittelpunkt. Nichtsdestotrotz gibt es auch beachtenswerte Konjunkturmeldungen: Das Statistische Bundesamt legt die Daten zu den Auftragseingängen der deutschen Industrie im September vor. Ökonomen erwarten ein Plus von 1,5%. Damit würde das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen, nachdem der Sektor im August weniger Bestellungen eingesammelt hatte und ein Auftragsminus von 5,8% hinnehmen musste.Geldpolitisch interessierte Beobachter werden zudem die Rede des EZB-Ratsmitglieds Schnabel verfolgen, schließlich haben die jüngsten Wachstums- und Inflationsdaten den EZB-Falken im Hinblick auf die Dezember-Sitzung starke Argumente geliefert. Darüberhinaus ebbt die Flut an Unternehmenszahlen nicht ab. Heute publizieren erneut viele Konzerne, darunter BMW, Siemens, Puma, Henkel und die Commerzbank.
Aktienmärkte
Am US-Wahltag haben der deutsche Aktienmarkt und die Wall Street zugelegt. Die Entscheidung über den nächsten US-Präsidenten war das alles beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Trotz der damit verbundenen großen Unsicherheiten gingen die Anleger wieder mehr ins Risiko und griffen mehrheitlich zu. DAX +0,57%; MDAX +0,56%; TecDAX +0,65%; Dow Jones +1,02%; S&P 500 +1,23%; Nasdaq Comp. +1,43%.
Unternehmen
Der Logistikriese DHL hat trotz des lahmenden Welthandels in Q3 den Umsatz gesteigert. Unter dem Strich verdiente der Konzern aber weniger als noch vor Jahresfrist. Nun hofft DHL auf ein florierendes Weihnachtsgeschäft. Der Konzern verzeichnete in Q3 ein Umsatzplus von 6,2% auf 20,6 Mrd. EUR. Der operative Ertrag (EBIT) stagnierte bei rund 1,3 Mrd. EUR. Das deutsche Brief- und Paketgeschäft verzeichnete dabei ebenso wie das internationale Frachtgeschäft Einbußen.
Der Abfüllanlagenbauer Krones hat von einem Zukauf und einer besseren Verfügbarkeit von Teilen profitiert. Der Umsatz legte in Q3 um 13,2% auf 1,32 Mrd. EUR zu. Ein Teil des Zuwachses gehe auf den Kauf der Netstal Maschinen AG zurück, hieß es. Zudem sei die Investitionsbereitschaft der Getränkeindustrie gut. Der Vorsteuergewinn verbesserte sich um 21% auf 89,9 Mio. EUR. Als Grund dafür verwies Krones auf eine bessere Auslastung: Vor Jahresfrist hatte eine Knappheit bei Elektrokomponenten die Geschäfte belastet.
Eine Trendwende bei den Dialysebehandlungen in den USA stimmt FMC etwas zuversichtlicher für dieses Jahr. Der Dialysespezialist erwartet nun einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns um 16 - 18% im Vergleich zum Vorjahr.
Der Immobilienkonzern LEG Immobilien kauft nach Jahren des Sparens in der Branchenkrise wieder zu. Die LEG habe mit der kriselnden Adler Group einen Aktienkaufvertrag über insgesamt 52,68% der Anteile an Brack Capital Properties abgeschlossen.
Der dänische Windturbinenbauer Vestas hat seinen Gewinn in Q3 kräftig gesteigert, wegen des Margendrucks im Servicegeschäft aber schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Betriebsgewinn vor Sonderposten sprang auf 235 Mio. EUR von 70 Mio. EUR im Vorjahr - blieb damit immer noch hinter den 352 Mio. EUR, die Analysten im Mittel erwartet hatten.
Devisen
Der EUR gab nach den ersten Nachrichten zur US-Wahl um 1,5% auf 1,0770 USD nach. Bitcoin legte dagegen weiter zu und stieg um 5,3% auf 72.849 USD.
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