Hawesko: Das Baltikum und die Dividende

Wer Hawesko sagt, denkt an Wein. Die Norddeutschen sind dabei breit aufgestellt. Sie agieren im Bereich E-Commerce (u.a. WirWinzer), im Großhandel und der Gastronomie sowie im Einzelhandel (Jacques). Damit erzielten sie 2023 einen Umsatz von 660 Millionen Euro (2022: 671 Millionen Euro). Das EBITDA lag im Vorjahr bei 58 Millionen Euro (2022: 60 Millionen Euro). Im kommenden Jahr will Hawesko den Umsatz wieder steigern, wie CFO Hendrik Schneider auf einer Veranstaltung von mwb research in Hamburg deutlich macht.
Der Weinmarkt in Deutschland hat ein Volumen von 10 Milliarden Euro. Davon entfallen 80 Prozent auf Einstiegsweine, die bis zu 5 Euro je Flasche kosten. Aus diesem Segment hält sich Hawesko raus. Man agiert eher im Premium-Bereich mit Weinen zwischen 5 Euro und 10 Euro sowie im Superpremium-Bereich, in dem die Weine für 10 Euro bis 25 Euro zu haben sind. In diesen Preissegmenten generiert Hawesko einen Umsatz von 390 Millionen Euro bzw. 235 Millionen Euro. 35 Millionen Euro werden mit „fine wine“ erwirtschaftet. Hier kostet die Flasche mehr als 25 Euro.
Große Hoffnung setzt Schneider auf den Markt in Osteuropa. Dort sieht er klare Wachstumsperspektiven. Ein Fokus liegt dabei auf den baltischen Staaten. Im Oktober 2023 ist Hawesko eine Kooperation mit der Dunker Group eingegangen, um in Lettland, Litauen und Estland aktiver zu werden. Dunker gehört dort zu den führenden Weinhändlern, der Umsatz lag zuletzt bei 80 Millionen Euro.
Aus Sicht von Schneider konsolidiert der Markt derzeit sowohl im In- als auch im Ausland. Er sieht Hawesko in dieser Situation als gut aufgestellt an, um davon profitieren zu können. Das sorgt für weitere Wachstumsphantasie.
Der Finanzvorstand betont in Hamburg, dass die Aktie von Hawesko ein Dividendentitel ist. Zuletzt hat man 1,30 Euro je Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet. Das entsprach damals einer Rendite von rund 4 Prozent. Auch in den kommenden Jahren sollen sich Investoren über eine Dividende freuen können. Auf Nachfrage unserer Redaktion wird deutlich, dass man nicht daran denkt, die Dividende zu kürzen.
Auch die Analysten der DZ Bank glauben, dass die Dividende bei Hawesko mindestens stabil bleiben wird. Für die kommenden Jahre sehen sie Steigerungen auf 1,50 Euro bzw. 1,60 Euro voraus. Sie haben zuletzt im August ihre Kaufempfehlung für die Weinhändler-Aktie bestätigt. Das Kursziel sahen sie damals bei 35,00 Euro.
Die Aktien von Hawesko (WKN: 604270, ISIN: DE0006042708, Chart, News) gewinnen im XETRA-Handel 0,8 Prozent auf 25,30 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier rund 25 Prozent nachgegeben.