Nanorepro: Neue Beteiligung soll notwendigen Schub bringen

In den Corona-Zeiten hat Nanorepro dank der Schnelltests ein phantastisches Geschäft gemacht. Lag der Umsatz 2019 bei 1,22 Millionen Euro, waren es 2020 bereits fast 17 Millionen Euro. 2021 ging es dann auf 162,7 Millionen Euro nach oben. 2022 wurden aufgrund des Abebbens der Pandemie noch 38,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Für 2023 stehen nur noch 3,18 Millionen Euro in den Büchern. Die normale Realität hat Nanorepro wieder.
Jetzt muss die Gesellschaft schauen, wie sie ihr Geschäftsmodell gestaltet. Nach den Corona-Schnelltests setzt man nun wieder auf Schwangerschaftstests, Tests gegen Eisenmangel, Schildrüsentests etc aber auch auf Nahrungsergänzungsmittel. Vertrieben werden diese Produkte beispielsweise über dm und Amazon. Doch große Sprünge kann man damit aktuell nicht machen. Lag das Ergebnis je Aktie im Corona-Boom-Jahr 2021 bei 2,30 Euro, so gab es im vergangenen Jahr einen Verlust von 0,36 Euro.
Auch der Umsatz ist weit von früheren Hochs entfernt. Im ersten Halbjahr 2024 steigert Nanorepro den Umsatz von 1,39 Millionen Euro auf 1,77 Millionen Euro. Der Verlust sinkt von 2,65 Millionen Euro auf 1,16 Millionen Euro.
Zwei neue Beteiligungen sorgen bei Lisa Jüngst, Vorstandschefin von Nanorepro, aber für Optimismus. Die im m:access notierte Gesellschaft ist mit 10 Prozent an der Deutsche Kosmetikwerke beteiligt, die u.a. die Körperpflegeprodukte von newkee herstellt. Hieran halten auch Fußball-Weltmeister Manuel Neuer und Tennisstar Angelique Kerber Anteile.
Mit knapp über 50 Prozent ist man kürzlich eine Beteiligung an Paedi Protect eingegangen. Dafür hat man 17 Millionen Euro gezahlt – ein Großteil der Summe, die man in der Corona-Zeit verdient hat. Paedi Protect kommt jährlich auf einen Umsatz von 11 Millionen Euro bis 13 Millionen Euro und ist dabei profitabel. Jüngst will, wie sie auf der Wiener Kapitalmarktkonferenz vor Investoren deutlich macht, den Wert von Paedi Protect in den kommenden drei bis fünf Jahren auf 100 Millionen Euro steigern. Das würde Nanorepro den Schub bringen, den man sonst vermutlich kaum schaffen würde.
Ein weiterer Hoffnungsträger der Gesellschaft ist Eyesense. Hier hat man vor mehr als zwei Jahren eine Vertriebslizenz erworben, die bis zu 15 Jahre gültig ist. Das FiberSense-System zur kontinuierlichen Messung des Glukosewerts (Blutzucker) ist bisher aber noch nicht zugelassen. Der entsprechende Prozess läuft jedoch. Wie man künftig mit Eyesense umgeht, ist noch nicht klar. Möglicherweise wird man hier operativ tätig, möglicherweise wird die Lizenz auch weiterveräußert. Welche Impulse daraus entstehen können, ist unklar.
Die Aktien von Nanorepro (WKN: 657710, ISIN: DE0006577109, Chart, News) gewinnen 1,1 Prozent auf 1,76 Euro. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie rund 21 Prozent nachgegeben. Im März 2021 stand das Papier bei 15,80 Euro.