Börse am Morgen: U.a. mit Deutsche Bank, Logitech, Tesla, Texas Instruments - Nord LB

Die deutschen Exporte in Länder außerhalb der EU sind im September gesunken. Die Unternehmen lieferten Waren im Wert von 57,2 Mrd. EUR in diese sogenannten Drittstaaten, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das sind kalender- und saisonbereinigt 4,7% weniger als im August und 1,3% weniger als im Vorjahresmonat. Wichtigster Handelspartner für die Exporteure waren auch im September die USA. Dorthin wurden Waren im Wert von 13,4 Mrd. EUR exportiert - ein Plus binnen Jahresfrist von 1,1%. Nach China gingen Waren im Wert von 6,9 Mrd. EUR und somit 9,6% weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte nach Großbritannien stiegen minimal um 0,3% auf 6,4 Mrd. EUR.
Die Wirtschaft in den USA ist laut der Notenbank Federal Reserve zuletzt unter dem Strich auf der Stelle getreten. "Im Großen und Ganzen hat sich die Wirtschaftstätigkeit in fast allen Bezirken seit Anfang September kaum verändert, obwohl zwei Distrikte ein bescheidenes Wachstum meldeten", teilte die Fed in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" mit. Die Erhebung lief von etwa Anfang September bis zum 11. Oktober und basiert auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen. "Trotz erhöhter Unsicherheit waren die Kontakte etwas optimistischer, was die längerfristigen Aussichten angeht."
Renten- und Aktienmärkte
Anleihen dies und jenseits des Atlantiks blieben weiter unter Druck. Die Unsicherheiten mit Blick auf die anstehenden US-Präsidentschaftswahlen stiegen. Viele Anleger befürchten eine noch stärker wachsende Verschuldung in den USA nach den Wahlen - unabhängig vom Wahlausgang.
Nach einem recht schwachen Start in die Börsenwoche kehrten auch am Mittwoch die Investoren nicht auf das deutsche Aktienmarkt-Parkett zurück (Ausnahme Tech-Werte). Gegenwind kommt derzeit von den steigenden Marktzinsen in den USA und der Unsicherheit vor den anstehenden US-Wahlen. DAX -0,23%; MDAX -0,24%; TecDAX +0,64%.
Der jüngste Anstieg bei den Anleiherenditen und uneinheitliche Nachrichten aus den Unternehmen drückten die Wall Street ins Minus. Die Rendite der zehnjährigen US-Bonds stieg in den letzten fünf Wochen von rund 3,62 auf 4,23%. Höhere Renditen machen Staatsanleihen im Vergleich zu Aktien attraktiver, da sie als eine risikoärmere Anlageklasse gelten. Dow Jones -0,97%; S&P 500 -1,03%; Nasdaq Comp. -1,76%.
Unternehmen
Die Deutsche Bank hat nach einem Ausrutscher in Q2 wieder einen Milliardengewinn verbucht. Das Geldhaus schrieb in Q3 nach Steuern und Anteilen Dritter einen Gewinn von 1,46 (Vorjahr: 1,03) Mrd. EUR. In Q2 hatte noch eine milliardenschwere Rückstellung für einen Rechtsstreit rund um die Tochter Postbank der Bank einen Verlust beschert. Nun konnte die Deutsche Bank einen Teil der Rückstellung in Höhe von 440 Mio. EUR auflösen, was das Ergebnis trieb. Zudem liefen die Geschäfte der Investmentbank rund.
Texas Instruments bekommt die schwache Chip-Nachfrage zu spüren. Der Spezialist für Analog-Chips, die unter anderem in Sensoren eingesetzt werden, präsentierte für Q4 Erlöse zwischen 3,70 und 4 Mrd. USD, die die durchschnittliche Schätzung der Analysten von 4,07 Mrd. USD verfehlten. Das Unternehmen verwies auf eine maue Nachfrage seitens der Automobilbranche und Industrie, deren Kunden sich mit Bestellungen zurückhielten.
Der US-Elektroautohersteller Tesla hat auch dank gesunkener Materialkosten eine höhere Gewinnmarge erwirtschaftet als gedacht. Die Spanne betrug 19,8%. Analysten waren von nur 17,3% ausgegangenen, nach 18% in Q2. Der bereinigte Gewinn lag mit 72 Cents pro Aktie um 14 Cents über den Prognosen. Der Umsatz für den Zeitraum von Juli bis September belief sich auf 25,18 Mrd. USD und blieb damit hinter den Schätzungen von 25,37 Mrd USD zurück. Für das Gesamtjahr sagte Tesla eine leicht über dem Vorjahr liegend Zahl an Auslieferungen voraus.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR (tiefster Stand seit Anfang Juli) hat im späten-Handel seine Tagesverluste etwas eingegrenzt. Die von der EZB erwarteten Zinssenkungen belasteten weiterhin. Am Markt wird im Dezember überwiegend mit einem Zinsschritt der Währungshüter von 0,25 Prozentpunkten nach unten gerechnet.
Ein überraschend starker Anstieg der US-Lagerbestände drückte die Preise am Ölmarkt ins Minus. Die Rohölvorräte in den USA stiegen in der vergangenen Woche um 1,64 Mio. Barrel, Analysten hatten mit 300.000 gerechnet.
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