Börse am Morgen: U.a. mit Continental, Daimler Truck, Fed-Protokolle und Ölpreis - Nord LB

Der als ein Vorbote für den Konjunkturverlauf gewertete Lkw-Verkehr auf deutschen Autobahnen hat sich im September verringert. Die Fahrleistung mautpflichtiger Lastwagen mit mindestens vier Achsen sank um 0,2% zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Laut Destatis und dem Bundesamt für Logistik und Mobilität lag der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex 1,2% unter dem Niveau des Vorjahresmonats September 2023.
Die deutschen Exporte haben im August überraschend angezogen. Die Ausfuhren stiegen um 1,3% im Vergleich zum Vormonat auf 131,9 Mrd. EUR, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 1,0% gerechnet. Die Importe verringerten sich hingegen um 3,4% auf 109,4 Mrd. EUR. Hier war lediglich ein Minus von 2,5% erwartet worden.
Tagesausblick
Am heutigen Donnerstag dürften sich die Märkte v. a. auf wichtige Hinweise zum Zinsausblick in den USA konzentrieren. Bei der Monatsrate zur Entwicklung der US-Konsumentenpreise ist im September ein leichter Auftrieb sowohl in der Headline Rate als auch der Kerninflation zu erwarten. Vor dem Hintergrund der zuletzt wieder ein gewisses Maß an Stabilität suggerierenden Arbeitsmarktdaten hat der akute Handlungsdruck bei den Fed-Offiziellen zwar etwas nachgelassen, doch haben Inflationsüberraschungen bekanntlich großes Potenzial für schleunigst rekalibrierte Erwartungen an das Zinstempo. Daneben gilt es die zeitgleich gelieferten Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe im Land der unbegrenzten Möglichkeiten mit zu verdauen. Mit entsprechend gespitzten Ohren ist außerdem auf Wortmeldungen der FOMC-Mitglieder Daly und Williams vor und nach diesen wichtigen Datenpunkten zu achten.
Renten- und Aktienmärkte
Die Kurse der Bundesanleihen haben etwas nachgegeben. Dem Markt fehlte es an klaren Impulsen. Die deutsche Außenhandelsdaten bewegten die Anleihen kaum. Auch die Kurse von US-Anleihen sind etwas gefallen. Sie wurden durch die Kursgewinne an den Aktienmärkten belastet. Die Impulse hielten sich ansonsten in Grenzen.
In Erwartung geldpolitischer Signale aus den USA haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte zurückgehalten. Zusätzlich drückten massive Kursverluste in China auf die Stimmung. Der Grund dort: „Viele hinterfragen kritisch, ob die verkündeten Maßnahmen die Wirtschaft wirklich in so großem Stil beleben können. Andere vermissen weitere Details“, hieß es von einem Experten. DAX +0,99%; MDAX +1,18%; TecDAX +1,05%.
Die Wall Street hat nach der Veröffentlichung der Fed-Protokolle mit Kursaufschlägen geschlossen. Die US-Währungshüter haben sich demnach mit ihrer XL-Zinswende nicht auf ein schnelleres Tempo beim Lockern der Geldpolitik festgelegt. In den Mittelpunkt nach den Mitschriften rückt nun der heutige US-Inflationsbericht für September. Dow +1,0%; S&P 500 +0,7%; Nasdaq C. +0,6%.
Unternehmen
Der Lkw-Bauer Daimler Truck hat in Q3 deutlich weniger Lastwagen und Busse verkauft. Konzernweit seien 114.917 Fahrzeuge abgesetzt worden, teilte das Unternehmen mit. Ggü. dem Vorjahreszeitraum sei dies ein Rückgang um 11%. Während das Segment Trucks North America mit 49.176 Einheiten ein Plus von 4% erzielen konnte, habe die Europa-Marke Mercedes-Benz nur 28.688 Fahrzeuge verkauft - ein Einbruch von 28% ggü. dem Vorjahreszeitraum. Im schon länger schwächelnden Asien-Geschäft ging der Absatz um 15% auf 32.245 Einheiten zurück.
Continental leidet unter der schwachen Nachfrage. V. a. in Europa und Nordamerika sei die Autobranche unter Druck, was sich in den Zahlen zum Sommerquartal bemerkbar mache. Das Quartal sei sehr schwach ausgefallen, was aber mit Ausnahme einer weiteren Abkühlung in Nordamerika erwartet worden sei. Zugleich zeige der Sparkurs Erfolge. Die Profitabilität werde in der Autosparte in Q3 höher sein als in Q2, obwohl der Umsatz geringer ausfalle. Die Preisverhandlungen entwickelten sich gut, der größte Teil der offenen Themen werde wohl in Q3 abgeschlossen sein. Die Prognose für das Gesamtjahr blieb unverändert.
Devisen und Rohstoffe
Der US-Dollar konnte ggü. dem Euro (nach dem positiven USArbeitsmarktbericht von letzter Woche) weiter zulegen.
Die Ölpreise knüpften an ihre deutlichen Vortagsverluste an. In den USA sind in der vergangenen Woche laut Energieministerium die Rohöllagerbestände deutlich gestiegen. Der Anstieg war zudem höher als erwartet. Auch die Ölförderung legte zu.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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