Börse am Morgen: U.a. mit BAT, Mercedes-Benz, Stellantis, TotalEnergies - Nord LB

Die Auftragseingänge der US-Industrie lagen im April etwas über den Erwartungen. Sie stiegen zum Vormonat um 0,7%, erwartet wurde ein Anstieg um 0,6%. Es war der dritte Monat in Folge mit einem Auftragsplus, allerdings wurde der März-Wert von ursprünglich +1,6% auf nunmehr ebenfalls +0,7% revidiert. In den USA hat die Nachfrage nach Personal zuletzt merklich nachgelassen. Laut US-Arbeitsministerium sank die Zahl der offenen Stellen Ende April auf 8,059 Mio. Die Zahl per Ende März wurde von ursprünglich 8,488 Mio. auf 8,355 Mio. revidiert.
Die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland ist im April gegenüber März saisonbereinigt um 25.000 Personen (+0,1%) auf rund 45,8 Mio. angestiegen. Nicht saisonbereinigt waren es 88 000 Personen (+0,2%) mehr, wobei der Anstieg dem April-Durchschnitt der beiden Vorjahre entsprach. Gegenüber April 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 0,2% bzw. 110.000 Personen.
Knapp zwei Drittel (64,6%) der 2023 fertiggestellten rd. 96.800 Wohngebäude nutzten Wärmepumpen als primäre Energiequelle. Gegenüber dem Vorjahr stieg deren Anteil um 8 Prozentpunkte, seit 2014 (31,8%) hat er sich mehr als verdoppelt. Mit 20,1% war Erdgas zweitwichtigster primärer Energieträger (2014: 50,7%).
Tagesausblick
Heute wird vor allem auf die Zahlen zum ISM PMI Services zu achten sein. Nach der Abschwächung des ISM PMI Manufacturing mag der eine oder andere Marktteilnehmer nun mit einer gewissen Nervosität auf diese Zeitreihe blicken. Hinsichtlich der Details müsste wohl vor allem ein Auge auf die Arbeitsmarktkomponente des ISM PMI Services geworfen werden; das Dienstleistungssegment ist schließlich der Job-Motor der US-Wirtschaft. An dieser Stelle hatten die Zahlen zum ISM PMI Manufacturing in der Tat ausnahmsweise eher positiv überraschen können. In diesem Kontext mögen dann natürlich auch noch die neuen Daten des Personaldienstleisters ADP von Interesse sein.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Bundesanleihen setzten in einem impulslosen Handel ihre Kursanstiege vom Vortag fort. Auch US-Staatsanleihen setzten ihren positiven Wochenstart fort.
Am deutschen Aktienmarkt waren die Anleger im Vorfeld der am Donnerstag stattfindenden EZB-Sitzung nervös. Die Kurse gaben nach. Schlusslicht im DAX war Siemens Energy (-5,72%) nach zwei negativen Analystenkommentaren. Ebenfalls im Fokus standen die Aktien der Deutschen Telekom (-1,55%) nach der Platzierung von 110 Mio. Aktien durch die KfW (Bundesanteil) an institutionelle Investoren. DAX -1,02%; MDAX -0,72%; TecDAX -0,21%.
Nach den eingetrübten Stimmungsdaten aus der US-Industrie vom Montag hielten sich die Konjunktursorgen an der Wall Street. Die dortigen Aktienindizes tendierten zunächst etwas leichter. Dann aber sorgten schwache Arbeitsmarktdaten und die damit verbundene Hoffnung der Anleger auf Zinssenkungen für leichte Zuwächse. Dow Jones +0,37%; S&P 500 +0,15%; Nasdaq Comp. +0,17%.
Unternehmen
Das von Stellantis, TotalEnergies und Mercedes-Benz gehaltene Gemeinschaftsunternehmen ACC erklärte, dass sich die geplante Batteriefabrik in Kaiserslautern sowie eine weitere in Italien verzögern werden. Aufgrund der Nachfrageverschiebung hin zu kleineren Elektroautos müsse das Portfolio um kostengünstigere Zellen erweitert werden, was zunächst weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeit erfordere.
British American Tobacco warnte für H1 2024 vor einem Umsatz- und Gewinnrückgang. Ursächlich ist der rückläufige Absatz von Zigaretten und die zunehmende Verbreitung illegaler TabakVerdampfer in den USA.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR gab gestern einen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Fester notierte dagegen der japanische Yen, nachdem Pressemeldungen über eine mögliche zusätzliche geldpolitische Straffung kursierten. Demnach erwägt die japanische Zentralbank, weniger Staatsanleihen zu kaufen.
Nach zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten machten sich am Ölmarkt Nachfragesorgen breit. Zudem wirkte die Entscheidung der Opec+ zu den Förderquoten nach. Die Ölnotierungen zeigten deutliche Abschläge.
Hohe Kupfer-Lagerbestände in Shanghai signalisierten eine schwache Nachfrage aus China. Der Kupferpreis gab um über 2% nach und sank unter die Marke von USD 10.000 je Tonne.
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