Endor eskaliert und zieht StaRUG durch: Investoren verlangen ao HV und Sonderprüfung
Endor zieht das von Investoren und Aktionärsschützen stark kritisierte StaRUG-Verfahren weiter durch. Man habe „heute beim zuständigen Amtsgericht - Restrukturierungsgericht - in München ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG) angezeigt”, so das Landshuter Unternehmen am Montag.
Die Gesellschaft gibt weiter an, dass die kreditgebenden Banken entschieden hätten, andere Restrukturierungsangebote nicht zu unterstützen. Diese sollen angeblich nicht geeignet gewesen sein, die drohende Insolvenz abzuwenden.
Gegen das Vorgehen gibt es weiter starken Widerstand. So hat eine Investorengruppe um den Endor-Gründer und -Hauptaktionär Thomas Jackermeier die unverzügliche Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung der Endor AG verlangt. Man schließen sich damit einem Antrag der Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK) an, heißt es ebenfalls am Montag in einer Mitteilung der Gruppe.
„Die Einberufung einer ao HV ist schon alleine deshalb zwingend erforderlich, weil der Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals vorliegt. Das geht aus den Angebotsunterlagen des von der Endor AG beauftragten Beratungsunternehmens götzpartners hervor, das auf dieser Basis seit April Investoren suchte”, so die Investorengruppe um Jackermeier weiter.
Der Verlust der Hälfte des Grundkapitals sei bereits im Februar festgestellt worden, heißt es weiter in der Meldung. Für den Fall sieht das Aktiengesetz die sofortige Einberufung einer Hauptversammlung vor - bisher ist dies nicht erfolgt.
Widerstand von Aktionärsschützer und Investoren
Auf der Hauptversammlung will die Investorengruppe dem Vorstand von Endor das Vertrauen entziehen lassen und die Aufsichtsratsmitglieder Ingo Weber und Rudolf Dittrich abwählen lassen. Zudem will man unter anderem eine Sonderprüfung durchsetzen und über einen Beschluss für eine 70 Millionen Euro umfassende Kapitalerhöhung abstimmen lassen.
Auch gegen das StaRUG-Verfahren geht die Gruppe um Jackermeier vor: „Die Investorengruppe hat zudem eine umfangreiche Schutzschrift erstellen lassen, die dem zuständigen Restrukturierungsgericht in München dann vorgelegt wird, wenn der Vorstand der Endor AG dort einen Antrag auf Restrukturierung nach StaRUG stellt.” Im Rahmen der Schutzschrift wolle man unter anderem Beweise vorlegen, dass Endors Vorstand seiner Pflicht zur Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung nicht nachgekommen sei und die „Investorensuche durch goetzpartners ausschließlich auf eine Sanierung unter StaRUG ausgerichtet war”.